Kabel Kunden müssen aufrüsten
Das analoge Fernsehen wird abgestellt. Wer bisher noch nicht digital ferngeschaut hat, sollte jetzt einiges beachten
Jeder zwanzigste Haushalt in Deutschland könnte bald einen schwarzen Fernsehbildschirm haben: Bis Ende 2018 schalten die Netzbetreiber nach und nach das analoge Kabelfernsehen ab. Kabelnutzer können dann nur noch digital fernsehen. In der Region findet die Umschaltung in den kommenden Wochen statt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Warum wird auf digitales Kabelfernsehen umgeschaltet?
Im Vergleich zum analogen Fernsehen bietet das Digitalfernsehen eine bessere Bild- und Tonqualität und hat eine größere Auswahl an Sendern. Laut der Initiative Digitales Kabel entsteht durch den Wegfall der analogen Kabelsender zudem Platz für mehr Programme in hochauflösender Qualität (HD) und Ultra-HD-Qualität.
Wie finde ich heraus, ob ich analoges Kabelfernsehen nutze?
Umstellen müssen alle Besitzer älterer Fernsehgeräte, die weder einen integrierten digitalen Receiver noch einen digitalen Kabel-Receiver haben. Nach Angaben der Initiative Digitales Kabel sind davon meistens Geräte betroffen, die älter als vier Jahre sind. Fernseher mit eingebautem Digital-Kabelempfänger haben zudem in den meisten Fällen einen DVB-C-Aufkleber auf dem Gerät. Unterschiede gibt es auch bei der Anzahl der Programme: Im analogen Programm können nur circa 32 Sender empfangen werden, im digitalen sind es mehr als 100. Wer nicht sicher ist, ob sein Gerät betroffen ist, sollte in der Gebrauchsanweisung des TV-Geräts nachschauen.
Wann ist die Umstellung auf digitales Kabelfernsehen?
In Bayern ist es gesetzlich festgelegt, dass alle analogen Fernseh- und Hörfunkgeräte bis Ende des Jahres abgeschaltet werden müssen. Je nach Region und Kabelanbieter wird zu einem anderen Termin auf digitales Kabelfernsehen umgeschaltet
Wie kann ich auf digitales Kabelfernsehen umschalten?
Wer noch keinen digitalfähigen Fernseher besitzt, hat laut der Initiative Digitales Kabel zwei Möglichkeiten: Sie benötigen entweder ein neues TV-Gerät mit einem integrierten DVB-C-Tuner oder einen digitalen Kabel-Receiver. Der Kabel-Receiver wird dann über ein Scart- oder HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbunden und an die Kabeldose angeschlossen. Eine Alternative zu digitalem Kabelfernsehen sind Antennen- und Satellitenfernsehen.
Entstehen durch die Umstellung zusätzliche Kosten?
Fernsehnutzer, die noch kein TVGerät mit eingebautem Digital-Kabelempfänger haben, müssen sich entweder einen neuen Fernseher oder einen digitalen Kabel-Receiver kaufen. Kabel-Receiver sind im Fachhandel ab 30 Euro erhältlich. Weitere Kosten entstehen nach Angaben der Initiative Digitales Kabel nur, wenn die Nutzer private Programme wie oder in HD oder Ultra-HD schauen möchten. Mit einem Kabelanschluss können die Nutzer alle ehemals analog empfangenen Programme und weitere rein digitale Programme in Standard-Bildqualität (SD) empfangen. Die öffentlich-rechtlichen Programme von und sind mit der Umstellung ohne zusätzliche Kosten in HD nutzbar.
Was muss ich nach der Umstellung beachten – auch wenn ich bereits digitales Kabelfernsehen nutze?
Mit der Abschaltung des analogen Kabelfernsehens ändern die Netzbetreiber meistens auch die Sortierung der Programme. Deshalb sollten alle Kabelnutzer nach der Umstellung einen neuen Sendersuchlauf vornehmen. Moderne Kabel-Receiver, die an das Internet angeschlossen sind, führen den Suchlauf unter Umständen automatisch durch.