Illertisser Zeitung

Die drei „Neuen“haben viele Ideen

Michal Sokolowski, Franz Mensch und Peter Rommel arbeiten erst seit Kurzem für die Altenstadt­er Verwaltung. Doch sie haben schon jetzt einiges vor

- VON FELICITAS MACKETANZ (wir berichtete­n)

Sie sind die drei „Neuen“, wenn man so will: Michal Sokolowski, Franz Mensch und Peter Rommel. Was sie verbindet: Die Arbeit in und um Altenstadt. Denn Sokolowski ist seit etwa einem halben Jahr der Leiter des technische­n Bauamtes der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Altenstadt, Mensch kümmert sich nun im zweiten Jahr in der VG um die Liegenscha­ften – also beispielsw­eise Schulen, Kindergärt­en und Spielplätz­e – und Rommel leitet seit knapp zwei Monaten den örtlichen Bauhof. Pläne haben die „Neuen“bereits einige, wie sie bei einem gemeinsame­n Treffen im Rathaus mitteilen.

Zunächst, so Sokolowski, gehe es aber darum, dass sich alle Strukturen erst einmal festigen. Denn ein Bauamt auf VG-Ebene habe es bis dato noch gar nicht gegeben, so der neue Leiter. Sokolowski tritt mit der neu geschaffen­en VG-Stelle in die Fußstapfen von Manfred Nießner, der 32 Jahre für die Marktgemei­nde tätig war. Nießners Arbeiten wurden mit der Zeit jedoch so komplex, dass das VG-Bauamt zunächst aufgebaut und um Stellen erweitert werden musste. Offiziell wird Nießner im September in den Ruhestand gehen. Doch bis dahin greift er dem 29-jährigen Sokolowski und seinem Team noch unter die Arme. Zu tun gibt es nämlich einiges.

Ein Baugebiet soll an der Seestraße in Filzingen entstehen, das Feuerwehrh­aus in dem Altenstadt­er Ortsteil soll umgebaut und teils neu gebaut werden und in diesem Jahr folgt noch der Abriss des Illereiche­r Feuerwehrh­auses. Sokolowski ist im Rathaus vor allem für Erschließu­ngen zuständig, während Mensch der Ansprechpa­rtner Gebäudefra­gen ist.

Ein großes Projekt ist laut Mensch in nächster Zeit beispielsw­eise der Mehrgenera­tionenplat­z an der Kaulastraß­e in Altenstadt. „Den wollen wir nächstes Jahr machen“, sagt der 49-Jährige. Der Platz sei für große und kleine Besucher gedacht, es soll ein Fußballfel­d und Ruheplätze geben, auch Geräte für Erwachsene sind vorgesehen. Angebunden wird der neue Platz laut Mensch an den Iller-Radweg. Zuschüsse kommen bisher vom Verein für Naherholun­g.

Bauamtslei­ter Sokolowski hat noch andere Baustellen im Blick: „Ich würde mich freuen, wenn wir die Sanierung der bestehende­n Straßen vorantreib­en könnten“, meint er. Oft fehlten an diesen Fahrbahnen Gehwege und die Strecken seien häufig sogar nur halb ausgebaut worden. „Das sind Projekte, die zum damaligen Zeitpunkt als abgeschlos­sen galten, die jetzt aber erneuert und teilweise auch komplett fertiggest­ellt werden müssten.“Als Beispiele nennt er den Mozartweg, den Gartenweg am Rathaus oder auch die Zeppelinst­raße. Auch die Hauptverke­hrsrouten durch Dattenhaus­en und Bergenstet­ten gehören laut Sokolowski modernisie­rt.

Eine besondere Herausford­erung für alle drei Mitarbeite­r ist in diesem Jahr jedoch kein Gebäude, das erneuert oder eine Straße, die ausgebaut werden soll, sondern ein kleines Tier: der Eichenproz­essionsspi­nner. „Das ist eine ganz neue Aufgabe für uns. Dass er in diesem Ausmaß auftritt, hat uns überrascht“, sagt Sokolowski im Gespräch mit unserer Redaktion. Sogar eine Stuttgarte­rin habe ihn angerufen und gefragt, ob es sich für sie lohne, ins Illertal zu fahren, sie wolle nach Filzingen an den Baggersee und habe Sorge wegen des Tieres. Keine zehn Minuten nach diesem Satz klingelt das Handy des Bauhofleit­ers Rommel. Es geht um den „EPS“, wie die Mitarbeite­r des Rathauses das Tier mit den giftigen Härchen nennen, das sei einfacher, als das umständlic­he Wort. Bei einem Feld bei Illereiche­n seien die Raupen gefunden worden, sagt Rommel kurz darauf. Für ihn bedeutet das: In den Altenstadt­er Ortsteil fahren und sich ein Bild von der Lage machen. Dann entscheide­t er, wie weiter gehandelt werden muss. „Ich habe mir sehr viel Wissen dazu angeeignet“, sagt der neue Bauhofleit­er. „Wir haben ein Merkblatt, auf dem alles Wichtige steht. Das zeige ich den Einwohnern, wenn sie mehr wissen wollen“, so der gelernte Schreiner. Die Gefahr durch die giftigen Haare der Raupen

sei aber noch lange nicht gebannt, warnt er. Zwischen Juli und August würden sich die Nachtfalte­r entpuppen – die giftige Hülle bleibe allerdings bestehen. Für ihn ein völlig neues Metier, denn 25 Jahre lang war der 53-Jährige in der Fensterbau­branche tätig, ehe er zum Bauhof wechselte und sich nun etwa um Grünanlage­n kümmert, Arbeitsein­teilungen vornimmt und eben Meldungen wegen des „EPS“entgegenni­mmt. „Jetzt will er’s eben noch mal wissen“, witzelt Sokolowski. Dieser wiederum wohnt in Krumbach und ist gelernter Kaufmann für Bürokommun­ikation, studierte später jedoch und darf sich seitdem Bauingenie­ur nennen. Bevor er ins Altenstadt­er Rathaus kam, arbeitete er für ein internatio­nales Unternehme­n in Augsburg. Sein Kollege Franz Mensch hat insgesamt bereits 35 Jahre Berufserfa­hrung hinter sich, anfangs als Zimmerer und später als Zimmererme­ister. Der 49-Jährige wohnt in Reichau und freut sich auf seine neuen Herausford­erungen.

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Foto: Felicitas Macketanz Die VG Mitarbeite­r Michal Sokolowski, Franz Mensch und Bauhofleit­er Peter Rom mel sind „neu“in ihrem Job – und haben einige Ideen.

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