Schwäbische Ehre für „waschechten Schwaben“
Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert verleiht Walter Roller die Sieben-Schwaben-Medaille
Es waren einmal sieben Schwaben, die sich bei ihren Abenteuern reichlich ungeschickt anstellten und es dennoch zu großem Ruhm brachten. Jedenfalls schafften sie es nicht nur in mehrere Märchenbücher, sondern wurden nach und nach sogar zu wahren Identifikationsfiguren Schwabens. Und so verleiht der schwäbische Bezirkstagspräsident seit 1991 regelmäßig die sogenannte Sieben-SchwabenMedaille an Bürger, die sich in besonderem Maße um die Region verdient gemacht haben. Am Dienstag wurde Walter Roller, langjähriger Chefredakteur unserer Zeitung ausgezeichnet.
Roller, der im April dieses Jahres in Ruhestand gegangen ist, habe während seiner beinahe 50 Jahre dauernden journalistischen Tätigkeit „mit seinem klar analysierenden Verstand und pointiertem Schreibstil die Politik im Kleinen wie auch Großen für die Leserschaft aufbereitet und damit einen hohen Beitrag für die Entwicklung Schwabens geleistet“, erklärte Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert. Die
sei eine Art „schwäbischer Landeszeitung und damit ein Botschafter Schwabens“. Walter Roller habe als „herausragender Journalist“daran großen Anteil.
Für ihn als „waschechten Schwabe“, der in Illertissen geboren wurde, seine journalistische Laufbahn in Günzburg begann und in Augsburg beendete, sei die Auszeichnung mit der Sieben-Schwaben-Medaille eine ganz besondere Ehre, sagte Walter Roller bei der Verleihung. Derzeit werde allerorten wieder verstärkt über den Begriff Heimat gesprochen, und das sehe er ganz positiv. In Zeiten, in denen die Probleme auf der Welt immer komplexer und undurchsichtiger würden, gebe Heimat den Menschen Halt. Für den 67-Jährigen sei diese Heimat immer „der schöne Landstrich Bayerns“namens Schwaben gewesen.
Die Region habe sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm entwickelt. Und so unterschiedlich die Menschen vom Ries bis ins Allgäu auch seien, würden sie mehr und mehr gemeinsam und erfolgreich an einem Strang ziehen, um ihre Interessen zu verfolgen. „Oder besser: Sie ziehen an einem Spieß“, sagte Roller in Bezug auf die sieben Schwaben, die sich zum eigenen Schutz alle an einem langen Spieß festhielten. Im Märchen würden sie sich zwar recht tölpelhaft anstellen, aber die Moral aus der Geschicht’ sei gut auch auf das heutige Schwaben anzuwenden: „Nur gemeinsam sind wir stark.“