Ziegelwerk nutzt nun heiße Luft
Wie das Klosterbeurer Unternehmen umweltfreundlicher heizen will
Wenn die Mitarbeiter im Ziegelwerk Klosterbeuren künftig die Heizung in ihren Büros aufdrehen, können sie das mit gutem Gewissen tun. Denn das Unternehmen heizt nun umweltfreundlicher; statt Heizöl nutzt es fortan die Abwärme aus der Ziegelproduktion. Einer Pressemitteilung zufolge spart das nicht nur Geld, sondern auch rund 64 Tonnen CO2 im Jahr ein.
Das Ziegelwerk hat ein neues Gebäude am Firmensitz gebaut – und dies als Anlass gesehen, auch das bisherige Heizkonzept zu überdenken. Geschäftsführer Thomas Thater sagt: „Hier wollen wir auch als Vorbild für andere Unternehmen vorangehen und zeigen: Innovative und intelligente Energiekonzepte machen Sinn – für die Umwelt und das Unternehmen.“Rund 550 000 Euro hat das Unternehmen in das Heizkonzept und den neuen „Sozialbau“investiert. Letzterer wurde im Juni bezogen und beherbergt auf rund 180 Quadratmetern Umkleiden, Duschen, Teeküche, Schulungsund Besprechungszimmer.
Der Neubau, aber auch die Büros im Altbau, die zuvor mittels einer Ölheizung und insgesamt 20 000 Liter Heizöl im Jahr beheizt wurden, werden nun mit Abwärme aus der Produktion im Werk 1 versorgt. Auch Warmwasser, etwa für die Duschen, wird auf diese Weise erzeugt. Wie das funktioniert: Beim Brennen der Ziegel werden heiße Abgase frei. Diese gelangen in einen Luft-Wasser-Wärmetauscher, wo Heizenergie gewonnen wird. Das erwärmte Heizwasser läuft in einen 2000-Liter-Pufferspeicher und wird von dort aus über eine Fernwärmeleitung in das Sozialgebäude befördert. Dort sind auch die Heizzentralen des Altbaus angeschlossen.
Das Ziegelwerk hat auch andere Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz initiiert. Vor rund zwei Jahren erneuerte es eine Rauchgasreinigungsanlage und setzte damit nach eigenen Angaben einen weltweiten Maßstab in der Ziegelproduktion: Die Anlage reduziere Schadstoffemissionen um 99 Prozent. Darüber hinaus beteiligt sich das Ziegelwerk zum Beispiel an dem Projekt „Ökoprofit Memmingen und Unterallgäu“, das von der Stadt und dem Landkreis getragen wird.