Ministerin verspricht Haltestellen bei geplanter Regio S Bahn
Ilse Aigner äußert sich vor Ort zu dem Verkehrsprojekt zwischen Memmingen und Ulm. Was vorgesehen ist
Ein klares Bekenntnis zur geplanten RegioS-Bahn hat Bayerns Verkehrsministerin abgegeben. „Die Memminger Haltestellen kommen“, sagte Ilse Aigner bei der Verkehrskonferenz der schwäbischen CSU-Landtagsabgeordneten am Allgäu-Airport
Sowohl Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder als auch der heimische Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek freuen sich über diese Aussage. „Jetzt geht es nicht mehr darum, ob die S-Bahn kommt, sondern nur noch darum, wann“, sagt Holetschek. Nach Aussage der Projektplaner wird das allerdings nicht vor dem Jahr 2023 sein.
Das grenzübergreifende S-Bahn- Projekt sieht im Bereich Donau-Iller acht Linien vor, die aus dem Umland alle nach Ulm führen. Eine davon ist die S6 von Tannheim über Memmingen und Illertissen. Dabei sind mehrere neue Haltestellen geplant. Unter anderem am Memminger Berufsbildungszentrum (BBZ) und in Amendingen sowie in Buxheim, Heimertingen, Fellheim und Pleß. Diese sechs Stopps werden unter dem Namen „Memminger Haltestellen“zusammengefasst.
Für die Planung des Projekts wurde bereits Ende 2015 der Verein „Regio-S-Bahn Donau Iller“ins Leben gerufen. Gründungs- und Vorstandsmitglieder sind die Landkreise Alb-Donau-Kreis, Biberach, Günzburg, Heidenheim, Neu-Ulm und Unterallgäu sowie die Städte Memmingen, Neu-Ulm und Ulm. Der Verein zählt mittlerweile mehr als 90 Mitglieder und hat eine Geschäftsstelle in Ulm. Er ist unter anderem für die Vorplanungen und die Abstimmung zwischen den beteiligten Akteuren von Bund, Ländern, Landkreisen und Städten zuständig.
Dem Verein stehen dazu bis Ende 2018 aus freiwilligen kommunalen Leistungen insgesamt 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Finanziert wird das S-Bahn-Projekt vom Bund sowie den beteiligten Ländern und Kommunen. Wer letztlich welchen Anteil übernehmen wird, ist noch nicht abschließend geklärt.
Wegen der zu erwartenden Kosten war das Bahn-Projekt Ende 2016 ins Stocken geraten. Es wurde von Vertretern der Obersten Baubehörde im bayerischen Innenministerium als nicht finanzierbar eingestuft. Das rief den Unmut heimischer Politiker hervor, die sich daraufhin vehement für eine Fortführung des Projekts einsetzten. Letztlich einigte man sich darauf, dass die Kosten für die Illertalbahn zwischen Memmingen und Ulm unter 15 Millionen Euro bleiben müssen. Dies wurde etwa durch Einsparung in Memmingen und Heimertingen erreicht. Demnach wird auf die Ertüchtigung des Bahnübergangs am Heimertinger Sechsbaumweg verzichtet. In Memmingen wird der Bahnübergang im Dickenreiser Weg keine teure Unterführung bekommen, sondern nur eine neue Schrankenanlage. Zudem wird der Übergang für Kraftfahrzeuge mittels Sackgassenregelung gesperrt.
Mit Blick auf die Einsparungen merkt Abgeordneter Holetschek an: „In der Region wurden viele Vorarbeiten geleistet – auch im Sinne der Wirtschaftlichkeit.“Angesichts der klaren Aussage von Aigner könne man nun durchstarten und das wichtige Projekt engagiert angehen.