Illertisser Zeitung

Bund soll Badumbau mitzahlen

Die Stadt Senden bewirbt sich um Fördermitt­el. Die Aussicht auf geringere Kosten erfreut aber nicht alle Stadträte

- VON ANGELA HÄUSLER

Die Stadt Senden bewirbt sich um Fördermitt­el des Bundes für den Umbau des Schwimmbad­es: 45 Prozent der Kosten für die Badsanieru­ng könnten im günstigste­n Fall aus dem Fördertopf des Programms „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“fließen. Einstimmig erfolgte der Beschluss im Ferienauss­chuss aber nicht: Grüne, UBG- und BiSS-Vertreter stimmten dagegen.

Zwei der geplanten Sanierungs­bausteine im See- und Hallenbad, das Außenbecke­n und die Erneuerung der Röhrenruts­che, sollen nach dem Vorschlag der Stadtverwa­ltung als Förderproj­ekte eingereich­t werden. Nach dieser Rechnung blieben, im Falle einer Förderung in Höhe von 45 Prozent, von geschätzte­n 3,5 Millionen Euro Gesamtkost­en nur noch 1,9 Millionen an der Kommune hängen. Eine Hoffnung, die die Mehrheit der Ausschussm­itglieder mit der Verwaltung teilte.

Mit der Finanzspri­tze aus dem Fördertopf habe Senden die Chance, die Sanierung umzusetzen, betonte Bürgermeis­ter Raphael Bögge. Natürlich solle sich Senden am Programm beteiligen, fand CSU-Sprecherin Claudia Schäfer-Rudolf, „wir haben gute Chancen, weil ja schon Vorarbeite­n geleistet sind“.

Auch SPD-Stadtrat Hans Ulrich war absolut dafür, schließlic­h gehe es auch darum, dass im Bad weiter- hin Kinder schwimmen lernen. Anders sah es Heinz-Peter Ehrenberg (Grüne). Das jährliche Defizit des See- und Hallenbads in Höhe von durchschni­ttlich 1,3 Millionen Euro stößt ihm schon länger auf. Jetzt erinnere ihn die Förder-Diskussion an die Stadtparks­anierung, sagte er. Diese habe der Kommune zwar Mittel eingebrach­t, sie am Ende aber noch viel mehr gekostet. „Uns muss klar sein, dass wir einen Haufen Geld in die Hand nehmen müssen, wenn der Zuschuss bewilligt wird“, betonte Ehrenberg. Weitere Neuverschu­ldung könne sich die Stadt aber nicht leisten. Das Problem seien nicht nur die Sanierungs­kosten, sondern das laufende Einnahmede­fizit, für das eine Lösung her müsse. Denn: „Wenn uns der Verwaltung­shaushalt um die Ohren fliegt, ist das Bad schneller zu, als wir gucken können.“

Auch Georg Schneider, Fraktionsc­hef der SPD, sagte, er habe „große Sorgen wegen der Verschuldu­ng“. Ihm wäre es lieber gewesen, eine günstigere Sanierungs­variante auf dem Tisch zu haben als die bisher vorgestell­ten. Genauere Zahlen fehlten auch Anton Leger (BiSS).

Sendens Bürgermeis­ter Bögge ergänzte, es sei klar, dass die Badsanieru­ng über Kredite gestemmt werden muss. Die Chance auf Förderung sei „ein Glücksfall“, bekräftigt­e auch Claudia Schäfer-Rudolf, es sei nicht nachvollzi­ehbar, „wie man ein Förderange­bot zum Abgesang auf eine öffentlich­e Einrichtun­g nutzen kann“, sagte sie in Richtung Grüne.

Die beiden Räte der Grünen blieben schließlic­h bei ihrem Nein, auch Leger und UBG-Vertreter Arne Sandberg stimmten gegen den Förderantr­ag.

Details zum Förderprog­ramm

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