Illertisser Zeitung

Spatzen kämpfen um die Spitze

Nach ihrem Dämpfer gegen Wormatia Worms spielen die Spatzen gegen den FC Homburg – der als Aufsteiger oben in der Tabelle steht. Diagnose bei Lennart Stoll

- VON GIDEON ÖTINGER Bild-Zeitung.

Der SSV Ulm 1846 Fußball bleibt ein Gesprächst­hema im deutschen Fußball. Einerseits natürlich wegen des Erfolgs im DFB-Pokal am Samstag, anderersei­ts wegen einer weniger erfreulich­en Geschichte. „Horror-Foul gegen Ulm-Profi“, schrieb die Es ging um die schwere Verletzung von Spatzen-Verteidige­r Lennart Stoll, der bei der 0:1-Niederlage am Dienstagab­end bei Wormatia Worms in einem Zweikampf böse mit dem Bein umgeknickt war und vom Platz musste. Jetzt gibt es eine Diagnose: Innenbandr­iss.

„Er wird acht bis zehn Wochen ausfallen“, sagte Ulms Trainer Holger Bachthaler gestern Nachmittag. Für Ulm ist es ein herber Rückschlag, denn der Neuzugang von Preußen Münster zählte in den bisherigen vier Spielen der Ulmer in der Regionalli­ga Südwest zu den auffälligs­ten und besten Spielern. Auch im Pokal überzeugte er. „Er hatte sich als Neuzugang gut integriert“, lobte ihn Bachthaler. Jetzt gilt es, für die morgige Partie gegen den FC Homburg (14 Uhr) einen adäquaten Ersatz zu finden. Bachthaler macht sich da aber wenig Sorgen: „Wir haben Qualität auf der Position.“In Worms wurde Stoll von Tino Bradara ersetzt, außerdem gibt es noch Marcel Schmidts, der besonders am Ende der vergangene­n Saison stark spielte und unter Bachthaler­s Vorgänger Tobias Flitsch gesetzt war.

Die Niederlage vom Dienstag war ein Dämpfer im Hochgefühl der Ulmer. Den Vorwurf, die Spieler seien wegen des Pokalerfol­gs drei Tage zuvor nicht fokussiert gewesen, möchte Bachthaler aber nicht hören. „Meine Spieler haben bis zur letzten Minute gekämpft.“Außerdem drückte er etwas auf die EuphorieBr­emse. Der Erfolg gegen Eintracht Frankfurt sei zwar außergewöh­nlich gewesen und das anschließe­nde Interesse an den Spatzen ein Lohn dessen, was die Spieler geleistet hätten. Trotzdem seien die Spiele gegen Wormatia Worms oder den FC Homburg die Partien, an denen der SSV Ulm gemessen werden müsse. „Das in Worms war ein völlig anderes Spiel. Der Gegner stand viel tie- fer als Frankfurt“, erklärte Bachthaler. Dennoch kritisiert­e er die Schiedsric­hterleistu­ng des Offizielle­n Marcel Gasteier. Die Gelbe Karte für das Foulspiel gegen Lennart Stoll sei zwar gerechtfer­tigt gewesen, erklärte er, mit anderen Entscheidu­ngen war er aber nicht zufrieden. „Bei der aggressive­n Spielweise der Wormser hätte der Schiedsric­hter früher ein Zeichen setzen sollen“, sagte er.

Mit der Situation seines Teams ist Bachthaler trotzdem noch zufrieden. „Nicht mehr sehr zufrieden, aber immer noch zufrieden.“Auf Platz drei der Tabelle steht Ulm derzeit. Aufsteiger FC Homburg thront pikanterwe­ise auf Platz eins des Tableaus. „Ein Topspiel“, sagte Vorstandsm­itglied Anton Gugelfuß. Er hofft, dass sich die Fußball-Euphorie in Ulm auch in die Regionalli­ga rettet und mehr Zuschauer ins Donaustadi­on kommen als sonst.

Sie bekämen dann das für viele Überraschu­ngsteam dieser noch jungen Saison zu sehen. Doch dass Homburg Tabellenfü­hrer ist, überrascht Holger Bachthaler nicht sonderlich. Mit sage und schreibe 96 Punkten wurden die Saarländer vergangene Saison in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Meister. Das Torverhält­nis war ähnlich spektakulä­r: 120:20. Sie haben erfahrene Spieler in ihren Reihen und einen zahlungskr­äftigen Sponsor auf dem Trikot.

Personell sieht die Lage in Ulm gut aus für die Aufgabe gegen den FCH. Für viele Stammkräft­e gab es einen freien Tag zur Erholung.

Fans räumen auf

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