Illertisser Zeitung

Wer bringt Leben ins Stüble?

Seit über einem Jahr steht das Lokal in Tiefenbach leer. Wie die Suche weitergeht

- VON JENS CARSTEN

Die Staubschic­ht auf Tischen und Stühlen dürfte recht dick geworden sein: Seit über einem Jahr liegt das Leonhard-Stüble in Tiefenbach verlassen da, noch hat sich kein neuer Wirt gefunden. Interesse ist offenbar jedoch vorhanden: Mehrere potenziell­e Pächter hätten sich nach der städtische­n Immobilie erkundigt, sagt Tanja Schmidt, die im Rathaus die Abteilung „Steuern, Gebühren, Liegenscha­ften“leitet. Einige hätten sie auch besichtigt, dann aber abgewunken. Mancher habe sich das Lokal wohl anders vorgestell­t, sagt Schmidt. Die Einrichtun­g sei eben „rustikal“. Allerdings sei zuletzt einiges getan worden, etwa im Foyer und an den Toiletten, die sich das Restaurant mit der Gemeindeha­lle teilt. Aus Sicht manches Wirtes wohl ein weiteres Hindernis. Denn der Versammlun­gsort sollte bewirtet werden – bei bis zu 300 Besuchern eine Herausford­erung.

Trotz allem will man die Suche nicht aufgeben: Zuletzt wurden die Konditione­n für eine Übernahme des Lokals geändert. So ist es möglich, das Leonhard-Stüble mit seinen 50 Sitzplätze­n (samt Nebenraum und Biergarten) in Teilzeit zu betreiben, als „Bistro oder Brotzeitst­ube“, wie es heißt. Auch müssten nicht alle Veranstalt­ungen in der Halle versorgt werden. Durch die Abstriche soll ein größerer Interessen­tenkreis angesproch­en werden. Schmidt: „Wir haben das Ziel, das Vereinsleb­en vor Ort zu stärken.“

In Tiefenbach vermissen die Menschen ein Speiseloka­l als Treffpunkt, sagt Gerhard Leopold, der Vorsitzend­e des Vereinsrin­gs: „Die Wiederbele­bung des Stübles wäre ein Gewinn.“Auch mit reduzierte­n Öffnungsze­iten, vielleicht nur am Wochenende. Derzeit versammele man sich im Bürgermeis­ter-BürzleHaus oder treffe sich im BürgerStüb­le. Aber um die Mägen nach Sport oder Gesangspro­be nach Gusto zu füllen, sei das nicht das Richtige. Die Gastronomi­e befinde sich allgemein in einer schwierige­n Lage, sagt Leopold. Er denkt an das Aus der Krone in Illertisse­n. Längst nicht das einzige Beispiel: Auf der Liste der kürzlich geschlosse­nen Wirtschaft­en stehen die Linde in Illereiche­n, der Adler in Vöhringen sowie der Hase und der Löwe in Weißenhorn. In Tiefenbach hofft man auf eine Gegenbeweg­ung. Und auf neues Leben für das Stüble.

Nähere Infos zum Stüble erteilt Tanja Schmidt, E Mail: schmidt@illertisse­n.de, 07303/17218.

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Foto: caj Steht seit über einem Jahr leer: das Le onhard Stüble in Tiefenbach.

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