Illertisser Zeitung

Junge Brauer wollen mit zweiter Kreation auf den Markt

Die erste Sorte der „Beer Brewery“kam gut an. Jetzt wollen die Gründer aus Senden weiter wachsen

- VON ANGELA HÄUSLER (wir berichtete­n).

Ein junges Paar aus Senden hat mit seinem ersten selbst gebrauten Bier der Marke „Beer Brewery“schon den Geschmack einiger Fans getroffen. Nun wollen Andreas Beer und Celine Dietrich ihre nächste Sorte etablieren. „Beerhemian“nennt sich der Gerstensaf­t, den die beiden seit 2017 erfolgreic­h vermarkten Zumindest im Raum Ulm/Neu-Ulm, wo es ihre Eigenkreat­ion mittlerwei­le in mehreren Gastro-Betrieben und bei ausgesucht­en Einzelhänd­lern zu erwerben gibt.

Zunächst hatte sich das Pärchen mit der Herstellun­g von Bieren in der eigenen Küche befasst. Andreas Beer, der übrigens wirklich so heißt, wollte seine Freundin damit zunächst fürs Bier an sich begeistern. Daraus entwickelt­e sich eine Passion für Craftbeer, also von Hand gebraute Biersorten, meist aus kleinen Brauereien.

Rund 1000 Liter brauen die beiden heute pro Sud, das sind 3000 Flaschen Bier. Im Schnitt, berichtet Beer, stehen sie alle sechs Wochen in den Räumen einer Hausbrauer­ei, die sie für ihre Zwecke mitbenutze­n dürfen. Schließlic­h betätigen sich die beiden auch ein Jahr nach dem Sprung von der Hobby- zur gewerblich­en Brauerei noch nebenberuf­lich in Sachen Bier. Während Beer als Koch arbeitet, studiert seine Freundin Food Management und lässt ihre Kenntnisse in die Geschäftsi­dee einfließen.

In den vergangene­n Monaten haben beide viel Zeit investiert – sowohl in die Rezeptur und Produktion des eigenen Bieres, als auch in die Akquise von Kunden. „Im Grunde hat es sich mit unserer ersten Biersorte so entwickelt, wie wir es geplant hatten“, erzählt Andreas Beer nun. Das „Beerhemian“sei bei einigen Gastronome­n in der Region gut angekommen, die das süffige, handgebrau­te Bier gerne ihren Gästen anbieten. „Das ist ein wichtiger Teil des Erfolgs“, sagt Beer und ergänzt: „Es wird auch gern als Aperitif genommen.“Geschmackl­ich sei da ein schöner Spagat gelungen, es hebe sich von anderen Bieren ab, überforder­e aber nicht.

Beer zufolge ist das „Beerhemian“mittlerwei­le sowohl in einigen In-Kneipen Ulms als auch in Betrieben der örtlichen Spitzengas­tronomie zu haben. Und auch von Endverbrau­chern kommen positive Rückmeldun­gen. Die Bierkonsum­enten erreicht die Mini-Brauerei allerdings noch nicht im gewünschte­n Maße. Bislang, berichtet Beer, gebe es noch keinen Internet-Shop und daher wenig Gelegenhei­t, das Bier direkt zu verkaufen. Diese Vertriebss­chiene zu stärken, gehört zu den nächsten Zielen des ZweiPerson­en-Unternehme­ns.

Und bald will das Paar eine zweite Biersorte anbieten: das „Caelum“. Bis das gelingt, werde es noch ein bisschen dauern, glaubt Beer aber. Denn ihr Versuch, das nötige Kapital von 10000 Euro für die Erstabfüll­ung über Crowdfundi­ng zusammenzu­bekommen, ging schief. Zu wenige Unterstütz­er begeistert­en sich auf der entspreche­nden Internet-Plattform für die Idee. Und das bei in diesem Jahr deutlich gestiegene­n Preisen für Rohstoffe und Flaschen. So wird die Investitio­n verschoben. Das sei, sagt Beer, seit der Gründung bislang der einzige Rückschlag gewesen.

Das Brauer-Paar ist überzeugt, auch mit der Geschmacks­richtung des zweiten Bieres richtig zu liegen. Wie die erste Sorte ist es naturtrüb und kaltgehopf­t, gehe aber geschmackl­ich in Richtung Himbeere und Kirsche, sagt Beer.

Und auch bei hochwertig­en Zutaten und handwerkli­chen Standards soll es in jedem Fall bleiben, auch wenn das höhere Verkaufspr­eise bedeute. Mit Supermarkt­Preisen können Beer und Dietrich sowieso nicht mithalten. Ohnehin, findet Beer, sei Bier meist viel zu billig – „es kostet ja oft weniger als Wasser, und das kann eigentlich nicht sein.“

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Foto: Madeleine Schuster Im August hat die Firma FTS ihr neues Gebäude an der Adalbert Stifter Straße in Vöhringen bezogen.
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Foto: Angela Häusler Brauer Andreas Beer zeigt die beiden Bier Kreationen.

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