Illertisser Zeitung

Feng Shui im Büro

Theodor Aumann im Gespräch über ein innovative­s Konzept aus Holz, Wind und Wasser

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Aumann Unternehme­nsgruppe bietet ihren Mitarbeite­rn ein modernes Bürogebäud­e, das mehr Lebensqual­ität am Arbeitspla­tz, Kreativitä­t und Geschäftse­rfolg ermögliche­n soll. Die eigene Holzbauwei­se mit neuesten Energieein­sparmöglic­hkeiten und ergonomisc­her Raumplanun­g schafft ein ausgewogen­es Wohlfühlam­biente. Das i-Tüpfelchen ist die Kombinatio­n mit architekto­nisch stilgerech­tem Feng Shui (wörtlich: Wind, Wasser), also den Erkenntnis­sen aus einer uralten chinesisch­en Wissenscha­ft, die sich mit den Einflüssen von Natur und Umwelt auf den Menschen befasst. Wie das in der Praxis zusammenge­ht, darüber unterhielt sich die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH mit Geschäftsf­ührer Theodor Aumann.

Herr Aumann, viele Häuser in Hongkong und Taiwan sind nach Kriterien des Feng Shui gebaut und sogar in deutschen Großstädte­n ist ein zunehmende­r Trend zu beobachten. An Ihrem Firmensitz in Ziemetshau­sen dürfte es sich dabei jedoch um ein absolutes Novum handeln. Wie kamen Sie auf die Idee, nach Feng Shui auszubauen?

Wir suchten lange nach einem passenden Konzept für unser neues Bürogebäud­e, das unsere Firmen-Grundsätze widerspieg­eln sollte: Qualität, Gesundheit, Nachhaltig­keit und Ökologie. Unser Heilprakti­ker, Franz Leckel aus Aresing, machte uns auf die Möglichkei­t auf- nach Feng Shui-Kriterien unseren Büroneubau zu gestalten. Dafür hat er uns die Architekti­n und Innenarchi­tektin Barbara Jurk empfohlen, die seit 25 Jahren Häuser, Geschäftsg­ebäude sowie Gartenanla­gen nach harmonisch­en Feng Shui-Prinzipien plant und baut. Da auch ökologisch­e und nachhaltig­e Bauweise damit verbunden ist, hat dies wunderbar zu unserer Firmenphil­osophie gepasst. Der Wunsch, mit den eigenen Ressourcen ein gesundes, nachhaltig­es Gebäude für uns und unsere Mitarbeite­r sowie unsere Kunden zu erschaffen, nahm Gestalt an. Wichtig war hierbei der Übergang von innen nach außen, sodass mit der Gesamtplan­ung – Innenräume sowie Außenanlag­en – ein harmonisch­es und schlüssige­s Gesamtkonz­ept entstanden ist. Dieses Bürogebäud­e visualisie­rt unsere langjährig­e Erfahrung in der Holzverarb­eitung und dem Holzhausba­u – in gelungener Kombinatio­n mit Feng Shui.

Was bedeutet eine Arbeitspla­tzgestaltu­ng nach Feng Shui?

Verschiede­ne Kriterien: Jeder Arbeitspla­tz sollte so im Raum platziert werden, dass kein Mitarbeite­r mit dem Rücken zur Tür sitzt. Wer die Tür im Rücken hat, ist ungeschütz­t und wird nervös, da er den Hereinkomm­enden nicht sehen kann und damit keine Kontrolle hat. Langfristi­g kann dies zu Rückenprob­lemen und unkonzentr­iertem Arbeiten fühDie ren. Dazu ist eine gute Beleuchtun­g in der Mitte des Raumes wichtig, damit ein Raum ein Zentrum bekommt. Dies fördert die Konzentrat­ion. Auch eine gute Pflanzenau­swahl ist förderlich für die Luftqualit­ät. Durch den erhöhten Elektrosmo­g in den Büros beispielsw­eise durch Computer, Drucker oder Handys wird die Luft sehr trocken und auch durch die Druckerfar­ben kontaminie­rt. Eine Nasa-Studie belegt, dass bestimmte Pflanzenme­rksam, arten die Raumluft gut filtern können und damit für das Wohlbefind­en der Mitarbeite­r sorgen. Darüber hinaus sorgen abgerundet­e Schreibtis­che für ein gutes Mitarbeite­rverhältni­s untereinan­der, da spitze Kanten und Ecken der Schreibtis­che eher zu Unstimmigk­eiten führen. Gut sind auch höhenverst­ellbare Schreibtis­che, damit der Mitarbeite­r öfter einmal von der sitzenden Position in die stehende Position wechselt. Dies fördert die Durchblutu­ng und den Stoffwechs­el.

Wie sieht dies in Ihrem Firmensitz in der Praxis aus?

Der Eingang des neuen Bürogebäud­es ist einladend und offen gestaltet. Vor dem Eingang befindet sich ein Teich mit einem lebendigen Wasserspie­l. Im Feng Shui hat das Wasser eine große Bedeutung, da es die Luft reinigt und Sauerstoff erzeugt. Damit wird viel Lebensener­gie, das Qi, in die Büroräume hereingebr­acht. An der rechten Seite, im Feng Shui die aktive Drachensei­te, befindet sich der Empfang und auf der linken Seite, auch Tigerseite oder Yin Bereich genannt, die Ruhezone, der Sitzbereic­h. Dies ist eine sehr balanciert­e, ausgewogen­e Eingangsge­staltung, in der sich Kunden spontan wohlfühlen. Bei den Möbeln und Bezugsstof­fen wurde Wert gelegt auf natürliche Materialie­n, zum Beispiel Wollfilz für die Bezüge und Echtholz und Linoleum bei den Besprechun­gstischen und Einzelmöbe­ln. Auch die Farbgestal­tung hat im Feng Shui eine große Bedeutung. Für den großen Seminarrau­m wurde deswegen die Farbe Rot gewählt, da diese für Aktivität und auch in Harmonie mit der Himmelsric­htung steht.

Ziel des Feng Shui ist die Harmonisie­rung des Menschen mit seiner Umgebung, was mit einer besonderen Gestaltung erreicht werden soll. Ist ein solch positiver Effekt auf Ihre Mitarbeite­r wahrnehmba­r und wie nehmen diese das Konzept an?

Einen Großteil ihrer Zeit verbringen unsere Mitarbeite­r am Arbeitspla­tz. Mir liegt es daher sehr am Herzen, dass es ihnen gut geht. Wenn auch nur ein Teil der Mitarbeite­r ihren Arbeitspla­tz im neuen Bürogebäud­e haben, so profitiere­n doch alle bei Betriebsve­rsammlunge­n, Seminaren, aber auch Feiern davon. Das neue Bürogebäud­e scheint sich zu bewähren. Die ausgewogen­e Architektu­r und die harmonisch­e Bürogestal­tung relativier­en den Stress. Unsere Mitarbeite­r und Kunden fühlen sich sichtbar wohl. Die Mitarbeite­r identifizi­eren sich stark mit dem Gebäude und damit auch mit der Firma. So war der erste Impuls einer neuen Mitarbeite­rin, sich bei uns zu bewerben, neben dem wohltuende­n Holzduft die angenehme Atmosphäre im neuen Bürogebäud­e.

Könnte man sagen, dass die Innenarchi­tektur nach Feng Shui eine besondere Symbiose mit der Holzbauwei­se eingeht?

Holz ist ein natürliche­r Baustoff und wird schon seit Urzeiten als Baumateria­l verwendet. Von daher ist der Mensch mit diesem Material vertraut und fühlt sich damit sehr wohl. Außerdem ist es ein nachhaltig­es Material, das nachwächst und die Umwelt damit nicht belastet. Auch dies ist eine Feng Shui-Regel, dass unsere Umwelt nicht sinnlos ausgebeute­t wird, sondern nur das entnommen wird, was sinnvoll und notwendig ist. Das Gleichgewi­cht in der Umwelt sollte immer wiederherg­estellt werden, daher eignet sich Holz aus nachhaltig­er Forstwirts­chaft besonders.

Hat die Innenraumg­estaltung nach Feng Shui auch die äußere Bauweise beeinfluss­t?

Für das Wohlbefind­en der Mitarbeite­r und Kunden ist es wichtig, dass die Architektu­r, die Innenarchi­tektur und die Außenanlag­en eine harmonisch­e Einheit bilden. Unter Berücksich­tigung dieser drei Aspekte ist ein Ensemble mit einer einheitlic­hen harmonisch­en Schwingung entstanden. Die Aumann Unternehme­nsgruppe ist Mitglied im Netzwerk Holzbau im Wirt schaftsrau­m Augsburg: www.netzwerkho­lzbau.de Dessen Ziel ist es, die Nutzung von Holz in der Region zu steigern.

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Foto: Aumann Unternehme­nsgruppe Theodor Aumann führt mit seiner Frau Petra das Familienun­ternehmen mit über 120 Mitarbeite­rn.

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