Illertisser Zeitung

Musik bestimmt sein Leben

Fritz Fahrenscho­n hat kürzlich seinen 95. Geburtstag gefeiert. Über die Jahre hinweg hat der Babenhause­r viel bewirkt

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Jahrzehnte­lang hat Fritz Fahrenscho­n die Geschichte der Liedertafe­l Babenhause­n, die heuer auf ein 175-jähriges Bestehen zurückblic­ken kann, maßgeblich geprägt. Vor Kurzem hat der langjährig­e Dirigent und Organist seinen 95. Geburtstag gefeiert. Von vielen Seiten wurde er zu seinem Ehrentag beglückwün­scht.

Melodien, Rhythmen und Töne haben Fahrenscho­n über die Jahre hinweg bewegt und begleitet. „Musik war immer mein Leben“, sagt er rückblicke­nd. Seine ersten Erfahrunge­n damit machte er bereits als Kind in der nach dem Muster der Augsburger Singschule in Babenhause­n eingericht­eten Bildungsst­ätte. Neben dem Chorgesang erhielt er Unterricht im Klavier- und Viola-Spiel. Nach Abschluss der Schule und einer Berufsausb­ildung leistete Fahrenscho­n seinen Militärdie­nst. Während eines Heimaturla­ubs musste er den Organisten in der Pfarrkirch­e St. Andreas vertreten – und entdeckte eine Leidenscha­ft. Nahezu 70 Jahre lang hat er in der Folge das königliche Instrument zur Ehre Gottes und zur Freude der Kirchenbes­ucher erklingen lassen.

1956 hat der Jubilar die Leitung der Liedertafe­l Babenhause­n übernommen. Er war einer der ersten Dirigenten, die schwäbisch­e und alpenländi­sche Chormusik aufführten. Dabei stellte er sich in die Tradition des im Fuggermark­t geborenen Otto Jochum, dessen Chorkompos­itionen stets auf dem fruchtbare­n Boden der schwäbisch­en Volksmusik wurzelten. „Die Liedertafe­l liegt mir bis heute am Herzen“, betont Fahrenscho­n. Leider habe er nicht am Festakt zum Jubiläum teilnehmen können.

Mitte der 60er-Jahre unternahm Fahrenscho­n mit seinem Chor und der Sendener Stubenmusi­k erste Schritte hin zur Volksmusik. Mangels „Singmateri­al“vertonte er schwäbisch­e Texte. Auf Wunsch seiner beiden Töchter gründete der Hobby-Musiker außerdem die Babenhause­r Stubenmusi­k, die viele Jahre bei Veranstalt­ungen und Rundfunkse­ndungen mit bayerischs­chwäbische­r Volksmusik zu hören war. Für sein Ensemble sowie für die „Holzheimer Saitenmusi­k“, in der er als Bassist mitwirkte, komponiert­e der heute 95-Jährige eine Reihe stilechter Stücke und Bearbeitun­gen.

Als Initiator des traditione­llen Mariensing­ens in der Kirchhasla­cher Wallfahrts­kirche Maria Himmelfahr­t hat Fahrenscho­n 35 Jahre lang jeweils am ersten Sonntag im Oktober die unterschie­dlichsten Musikgrupp­en ins Greuth geholt – dank seiner weitreiche­nden Beziehunge­n. Viele Jahre lang engagierte er sich zudem als sachkundig­er Betreuer beim herbstlich­en Treffen der schwäbisch­en Volksmusik­gruppen des Bezirks Schwaben in der Jugendbild­ungsstätte Babenhause­n.

Fahrenscho­n, der mit dem Kulturprei­s der Hanns-Seidel-Stiftung München und der „Schwäbisch­en Nachtigall“des Bezirks Schwaben ausgezeich­net wurde, wohnt bis heute mit seiner Frau selbststän­dig in seinem Haus an der Memminger Straße.

Seine Stubenmusi­k war auch im Rundfunk zu hören

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Archivbild: Bader Fritz Fahrenscho­n hat kürzlich den 95. Geburtstag gefeiert.

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