Erster Schritt zu sechsspuriger A7
Das Autobahnkreuz Memmingen wird im Norden umgestaltet und soll den Knotenpunkt zumindest vorläufig entlasten
Zu Spitzenzeiten wie am Wochenende zwängen sich oft mehr als 90000 Fahrzeuge pro Tag über das Memminger Autobahnkreuz. „Damit ist eine vierspurige Autobahn an ihrer Belastungsgrenze angekommen“, sagte Olaf Weller, Dienststellenleiter der Autobahndirektion Südbayern in Kempten bei einem Pressegespräch. Damit der Verkehr besser fließt, hilft eigentlich nur der sechsspurige Ausbau zwischen Memmingen und Hittistetten (Kreis Neu-Ulm). Das ist Weller klar. Da diese große Lösung aber noch einige Jahre auf sich warten lässt, ist der Ausbau des Autobahnkreuzes, der in der vergangenen Woche begonnen hat, immerhin ein erster Schritt, sagte Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder.
Der Verkehr gerät am Kreuz vor allem dann ins Stocken, wenn die Fahrzeuge von A96 und A7 zusammenkommen – also auf den Ein- und Ausfädelspuren. Diese werden deshalb zum Teil erweitert und verlängert. In Fahrtrichtung Ulm werden die Fahrzeuge, die aus Richtung München und Lindau kommen, künftig länger als bisher auf drei Spuren unterwegs sein – bis die Fahrbahn zweispurig und danach kurze Zeit vierspurig wird. Im Anschluss geht es bis zur Illerbrücke Egelsee dreispurig weiter. Wie berichtet, wird die dritte Spur in Rich- Norden um circa einen Kilometer verlängert. In Fahrtrichtung Füssen wird die Abfahrt auf die A 96 ebenfalls erweitert.
Durch die Erweiterungen der Auf- und Abfahrten solle künftig mehr Platz für die „Verflechtungsvorgänge“der einzelnen Fahrzeuge sein, erläuterte Weller. Sodass sich die Situation bereits frühzeitig enttung spanne. Durch eine längere dritte Fahrspur in Richtung Ulm verteile sich der Verkehr auch dort künftig besser. Trotzdem dürfe man nicht verschweigen, dass sich an der Illerbrücke Egelsee in Richtung Ulm wieder ein Flaschenhals bilde, sobald die dritte Spur zu Ende sei, sagte Weller.
Im Zuge der Bauarbeiten, die insgesamt 16,5 Millionen Euro kosten und bis Ende Oktober 2019 dauern, werden nördlich des Autobahnkreuzes auch die Verkehrszeichenbrücken, an denen die blauen Schilder angebracht sind, sowie die Entwässerung erneuert. Zudem muss eine Brücke erweitert werden, damit zusätzliche Spuren darauf Platz finden, berichtet Weller. Die Asphaltdecke wird bis zur Anschlussstelle Berkheim erneuert.
Während einer ersten Bauphase bis Ende September wird der Verkehr „nach außen gedrückt“und dort zweispurig auf engeren Fahrstreifen an der Baustelle vorbeigeführt, sagte Weller. Tagsüber – wenn dort gearbeitet wird – gelte in dem Bereich eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 Stundenkilometern, abends und am Wochenende dürfe 80 gefahren werden. Ein Überholverbot für Autos sei nicht geplant. In einer zweiten Phase von Oktober bis Ende März werden die vier Spuren nach innen verlagert. Während der gesamten Bauzeit fließt der Verkehr vierspurig in beide Richtungen.
Was ist geplant?