Wiederholung möglich
Die Spatzen sind in drei Wettbewerben beschäftigt und das voraussichtlich noch eine ganze Weile. Die hohe Belastung bringt allerdings auch Probleme mit sich
DFB-Pokal, WFV-Pokal, Regionalliga Südwest – Der SSV Ulm 1846 Fußball ist in diesem Sommer und Herbst in drei Wettbewerben beschäftigt und daran wird sich voraussichtlich in absehbarer Zeit nichts ändern. Die gestrige Auslosung bescherte den Spatzen nämlich als Achtelfinalgegner im württembergischen Pokal den Landesligisten TV Oeffingen. Gespielt wird voraussichtlich am Mittwoch, 3. Oktober und der Einzug unter die TopAcht dieses Wettbewerbs sollte auch auswärts Formsache sein. Der Ulmer Trainer Holger Bachthaler bekräftigt zwar: „Wir sind froh, dass wir in drei Wettbewerben dabei sind. Das darf auch gerne noch eine Weile so bleiben.“
Die Dauerbelastung erschwert allerdings die Arbeit, seit Anfang August hechelt die Ulmer Mannschaft von einer englischen Woche in die nächste. Bachthaler war deswegen durchaus froh darüber, dass er vor dem Punktspiel gegen Astoria Walldorf am Samstag (14 Uhr) ausnahmsweise eine ganze Woche mit seinen Schützlingen trainieren konnte. Schwerpunkt war dabei die Offensive. Die Ulmer haben in sieben Regionalligaspielen acht Tore geschossen und ihr Trainer stellt fest: „Das ist kein Wert, mit dem wir zufrieden sein können.“Zum Vergleich: Tabellenführer Waldhof Mannheim hat in ebenfalls sieben Spieler schon 18 Mal eingenetzt.
Trotz der bisher bescheidenen Ausbeute ihrer Abteilung Attacke haben die Ulmer dank des 1:0-Auswärtssiegs in Elversberg am vergangenen Samstag noch Tuchfühlung zur Spitze. Wenn das so bleiben soll, dann muss gegen die Astoria aus Walldorf ein Dreier her. Die Mannschaft aus der 70 000-Einwohner- Stadt im Rhein-Neckar-Kreis hat schließlich in dieser Saison erst ein Spiel gewonnen. Das allerdings auswärts in Worms, wo die Spatzen ihrerseits bekanntlich leer ausgegangen sind. Die Warnungen von Holger Bachthaler sind deswegen alles andere als eine Pflichtübung: „Walldorf ist eine richtig gute Regionalliga-Mannschaft.“
Aber der spätestens nach dem 2:1-Sieg im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt euphorisierte Anhang der Spatzen erwartet natürlich einen Heimsieg. In dieser Saison blicken die Fans der Ulmer nach oben. Sie sehnen sich nach der Rückkehr in den bezahlten Fußball, und was sie deswegen in erster Linie interessiert, das ist der Rückstand auf Platz eins, der diesmal zum direkten Aufstieg in die dritte Liga berechtigt. Holger Bachthaler tippt nur leicht auf die Euphoriebremse: „Es gibt sechs bis sieben Mannschaften, die haben bessere Voraussetzungen als wir. Aber wir sind ehrgeizig genug, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen.“
Der verhältnismäßig große Kader der Ulmer ist angesichts der Dreifach-Belastung eher ein Segen als ein Problem. Bisher hat es Bachthaler mithilfe seiner erfahrenen Spieler geschafft, auch den Teil des Personals bei Laune zu halten, der noch nicht so zum Zug gekommen ist: „Wir haben einen sehr guten Zusammenhalt. Den hat man beispielsweise an den Reaktionen auf der Bank nach dem Siegtreffer in Elversberg gesehen.“Zudem bleiben auch die Spatzen nicht von Verletzungen verschont. Gegen Walldorf wird Michael Schindele wegen eines Muskelfaserrisses definitiv ausfallen. David Braig war wegen muskulärer Probleme gestern noch in Behandlung bei Mannschaftsarzt Christoph Buck.