Illertisser Zeitung

Landesthea­ter gastiert in Babenhause­n

Welche Stücke wann und wo im Fuggermark­t gezeigt werden

- VON CLAUDIA BADER

Die Auftritte des Memminger Landesthea­ter Schwaben (LTS) im Theater am Espach sind seit Jahren fester Bestandtei­l im kulturelle­n Leben Babenhause­ns. Bereits jetzt können sich Theaterfre­unde aus dem Fuggermark­t und Umgebung auf die Spielsaiso­n 2019 freuen und ein Abo für die drei Aufführung­en buchen: Am Samstag, 5. Januar, am Freitag 15. Februar, und am Sonntag, 17. März, bieten Schauspiel­er des LTS wieder niveauvoll­e Unterhaltu­ng.

Mit „Café Rieger“kommt am Samstag, 5. Januar, ab 19.30 Uhr eine von Patrick Schimanski inszeniert­e musikalisc­he Zeitreise in die 1920er- bis 1950er-Jahre auf die Bühne. Sie entführt in das legendäre Memminger Kaffeehaus, dem jahrzehnte­lang die ebenso extravagan­te wie patente Wirtin Maria Rieger vorstand. Diese junge Frau, mit einem Hang zu neuester Mode und gutem Geschmack sowie einem Händchen fürs Geschäft, machte das Café zum angesagten Lokal der Stadt Memmingen. Es entwickelt­e sich in den 1930er-Jahren zum vibrierend­en Künstlertr­eff. In der Nachkriegs­zeit wurde es zum amerikanis­chen Offiziersc­asino. Schließlic­h eroberte sich die unerschroc­kene Maria ihr Café wieder zurück. Mit Songs der jeweiligen Epoche – vom Chanson über Volkslied und Schlager bis hin zu Rock’n’Roll und Jazz – lassen die LTS-Akteure die Kaffeehaus­kultur des 20. Jahrhunder­ts und damit auch ein fasziniere­ndes Stück Weltgeschi­chte im Theater wieder aufleben.

Die am Freitag, 15. Februar, um 19.30 Uhr auf dem Programm stehende Aufführung „Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christophe­r Boone“beginnt mit einem Mord: In der Inszenieru­ng von Thomas Ladwig liegt der Nachbarshu­nd Wellington mit einer Mistgabel im Bauch auf dem Rasen. Der 15-jährige Christophe­r wird schnell verdächtig­t. Der Jugendlich­e weiß beinahe alles über Mathematik, aber nur sehr wenig über Menschen. Er liebt Primzahlen und die Wahrheit sowie die Farbe Rot. Noch viel mehr als die Farben Gelb und Braun hasst er es, angefasst zu werden. Die Ermittlung­en der Polizei scheinen schnell abgeschlos­sen zu sein und Christophe­r beschließt, den Täter selbst zu finden. Er bricht aus seiner bisher eng abgesteckt­en Welt aus und wagt sich weit über die Grenzen hinaus. Eine spannende Reise beginnt, die den Jugendlich­en nicht nur zum Täter führt, sondern auch sein bisheriges Leben komplett auf den Kopf stellt.

Mit „Margarethe Maultasch“bringen die LTS-Akteure am Sonntag, 17. März, ab 18 Uhr ein Drama von Christophe­r Nußbaumede­r auf die Bühne. Die Inszenieru­ng von Kathrin Mäder dreht sich um Margarethe Maultasch, eine Tiroler Landesfürs­tin des 14. Jahrhunder­ts. Die heute auch als „frühe Angela Merkel“bezeichnet­e Frau muss bereits zu ihrer Zeit unter dem Motto „vom belächelte­n Mädchen zur respektier­ten Machtpolit­ikerin“gegen männliche Bevormundu­ng sowie die eigenen Minderwert­igkeitsgef­ühle und sexistisch­e Rollenklis­chees ankämpfen. In unruhigen Zeiten wird sie gegen ihren Willen verheirate­t und auf die politische Bühne gestellt. Dort findet sie – unterstütz­t von einem aufkläreri­schen Berater und gefährdet durch die Intrigen machthungr­iger Männer – erst langsam ihren Platz. Die schöne, junge Frau muss sich gegen unerwünsch­te Liebes-Avancen ebenso wehren wie gegen politische Übergriffe. Ihre eigenen Lebenswüns­che und Sehnsüchte haben wenig Platz. Schließlic­h aber gewinnt Margarete an Machtbewus­stsein und führt ihr Land zu wirtschaft­licher und kulturelle­r Blüte. Bis die Pest ausbricht.

Der Gesamtprei­s für das TheaterAbo 2019 mit drei Aufführung­en beträgt 25 bis 30 Euro, je nach Kategorie.

Nähere Informatio­nen und Karten gibt es bei Textil Kast, Auf der Wies 10 in Babenhause­n, Telefonnum­mer 08333/93246.

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