Illertisser Zeitung

Bitteres Ende

Die Spatzen haben Mainz 05 II eigentlich im Griff, doch nutzen wie so oft ihre Chancen nicht. Eine wilde Schlusspha­se setzt den Spatzen ordentlich zu

- VON GIDEON ÖTINGER

Defensiv stark, offensiv noch Potenzial bei der Chancenver­wertung – was für den SSV Ulm 1846 Fußball der Regionalli­ga-Saison 2018/2019 gilt, beschreibt genauso gut den gestrigen Ulmer Gegner Mainz 05 II. Beide Teams suchen den Weg nach vorne, machen aber zu oft nichts aus ihren Möglichkei­ten. Die Ulmer 1:4-Niederlage gestern Abend im Mainzer Bruchwegst­adion war sinnbildli­ch dafür – zumindest aus Sicht des SSV.

Spatzen-Trainer Holger Bachthaler hatte vor dem Spiel wieder einmal rotiert und im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Astoria Walldorf vom vergangene­n Wochenende zwei Änderungen im Mittelfeld vorgenomme­n. Für Aron Viventi und Nico Gutjahr rückten Adrian Beck und Felix Nierichlo in die erste Elf. Nicolas Jann und Thomas Rathgeber, die gegen Walldorf den Ulmer Siegtreffe­r in Koprodukti­on erzielten hatten, blieben zunächst auf der Bank.

Getreu ihrem Naturell versuchten beide Mannschaft­en, früh in der Partie schnell nach vorne zu spielen. Von Ulm ist man das aus den vergangene­n Spielen gewohnt, doch stand dem in nichts nach. Die erste Chance des Spiels hatte Felix Nierichlo in der 8. Minute auf dem Fuß. Sein Schuss konnte jedoch von der Abwehr der Rheinland-Pfälzer geblockt werden. Besonders vorsichtig mussten die Spatzen wegen des Mainzers Karl-Heinz Lappe sein. Der hatte schon in der vergangene­n Spielzeit der Regionalli­ga Südwest und auch schon in der Bayern-Staffel seine enorme Torgefahr gezeigt. Er kam nach einer Rotsperre erstmals wieder zum Einsatz und hatte nur kurz nach Nierichlo eine gute Gelegenhei­t. Die leichten Vorteile lagen allerdings bei den Ulmern, die ihre Chancen jedoch nicht nutzten. Passend zur Ausgangsla­ge gingt es torlos in die Halbzeitpa­use.

Im zweiten Durchgang übernahm Ulm mehr und mehr das Ruder. Es gab große Chancen durch Steffen Kienle (47.), Vitalij Lux (60.) und Adrian Beck (65.). Doch das Tor machten die Mainzer. Sie brauchten rund 23 Minuten in Durchgang zwei für die erste richtig zwingende GeleMainz genheit und die saß direkt. Sandro Löchelt setzte sich gegen mehrere Spatzen durch und schloss eiskalt ab (68.). Ärgerlich für den SSV, der eigentlich tonangeben­d war.

Kurz darauf versuchte Holger Bachthaler, seinen Wechselcou­p vom Walldorf-Spiel zu wiederhole­n und brachte Nicolas Jann und Thomas Rathgeber. Doch der Versuch ging nach hinten los. Es waren nicht die Ulmer, die wieder rankamen, sondern die Mainzer, die das 2:0 erzielten (78.). Eine Flanke schätzte die Ulmer Defensive falsch ein, weshalb Léon Bell Bell frei nur noch einschiebe­n musste. Rund zehn Minuten später verlürzte Steffen Kienle noch, doch anstelle von Ulmer Hoffnung gab es Mainzer Kaltschnäu­zigkeit.

Der SSV rückte auf und Jannik Mause nutzte das in der ersten Minute der Nachspielz­eit zum 3:1. Dann wurde es wild. Nicolas Jann sah wegen einer angebliche­n Beleidigun­g glatt Rot und Karl-Heinz Lappe nutzte die Ulmer Unterzahl direkt zum 4:1 aus (90.+2). Ein Resultat, das letztlich zu hoch ausfiel.

Ortag – Krebs, Reichert, Bradara, Schmidts – Beck, Mori na (74. Jann), Nierichlo (81. Gutjahr), Campagna, Lux (74. Rathgeber), Kienle.

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