Tödliche Stürme in Asien und den USA
„Mangkhut“und „Florence“wüten am Wochenende verheerend. Dutzende Menschen sterben – etwa durch Erdrutsche und Wassermassen
Der Taifun „Mangkhut“hat am Wochenende in Südostasien eine Schneise der Verwüstung gezogen und für Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt. Mindestens 100 Menschen sind nach Behördenangaben auf den Philippinen ums Leben gekommen sind, bevor der Supertaifun in Hongkong für Zerstörungen sorgte und dann auf das chinesische Festland traf, wo zwei Menschen starben. Unterdessen hat sich das Sturmtief „Florence“im Südosten der USA zwar weiter abgeschwächt. Doch wurden große Teile der Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und auch Virginias durch enorme Regenfälle überschwemmt. Laut wurden dabei zwölf Menschen getötet.
Von den Philippinen kommend war „Mangkhut“am Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Stundenkilometern südlich an Hongkong vorbeigezogen, bevor er die südchinesische Provinz Guangdong erreichte. Dort waren zuvor 2,37 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht worden. Zehntausende Fischerboote mussten in die Häfen zurückkehren. In China wurde „Mangkhut“als „König aller Stürme“bezeichnet – er ist der bislang stärkste Sturm des Jahres weltweit.
In Hongkong wurden nahezu sämtliche Flüge gestrichen. Mindestens 213 Menschen wurden in der chinesischen Sonderverwaltungszone verletzt. Umherwirbelnde Trümmer zerstörten Fensterscheiben, Bäume stürzten um, der Sturm ließ die Wolkenkratzer schwanken. In einigen Straßen in Hafennähe stand das Wasser hüfthoch. In der benachbarten Glücksspiel-Stadt Macau wurden wegen des Taifuns zum ersten Mal überhaupt sämtliche 42 Spielcasinos geschlossen.
Der Taifun war bereits am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) im Norden der Philippinen auf Land getroffen. Dutzende Menschen starben, die meisten durch Erdrutsche. Auf der Hauptinsel Luzon standen riesige Gebiete unter Wasser, Häuser wurden zerstört, Strommasten knickten um. In der „Kornkammer“der Philippinen ist die Ernte vernichtet. Die Polizei gab die Zahl der Todesopfer mit mindestens 59 an. Die Opferzahl könnte aber noch deutlich ansteigen.
Auch in den USA werden bislang bis zu zwölf Todesopfer beklagt. Sie wurden durch Wassermassen mitgerissen und starben. Nach Behördenangaben sind derzeit fast eine Million Menschen ohne Elektrizität.
Überflutungen wurden am Sonntag selbst aus der Stadt Fayetteville gemeldet, die rund 150 Kilometer landeinwärts liegt. Der Bürgermeister der Stadt, Mitch Colvin, sagte: „Das Schlimmste steht uns noch bevor.“In einigen Gemeinden herrscht Sorge, dass die Orte ganz ausradiert und nie wieder aufgebaut werden könnten – wie es bereits 2016 nach Hurrikan „Matthew“geschehen war. US-Präsident Donald Trump will sich in der kommenden Woche direkt ein Bild von der Lage machen.