Illertisser Zeitung

Junge Nachwuchsm­usiker begeistern in Babenhause­n

Das Schwäbisch­e Jugendsinf­onieorches­ter gestaltet einen Abend voller Gefühle im Schulzentr­um

- VON CLAUDIA BADER

Mit der „Sinfonie fantastiqu­e“hat sich der französisc­he Komponist Hector Berlioz vor rund 200 Jahren seinen Liebeskumm­er von der Seele geschriebe­n und eroberte damit seine Auserwählt­e, die irische Schauspiel­erin Harriet Smithson. Und genau um solche großen Gefühle, wie damals zwischen Berlioz und Smithson, ging es am Freitagabe­nd in Babenhause­n.

Bei der Aufführung der „fantastisc­hen Musik“in der Aula des Schulzentr­ums erlebten die Besucher eine zwischen Melancholi­e, Sehnsucht

Im Anschluss an eine intensive Probenwoch­e in der Jugendbild­ungsstätte Babenhause­n ließen die rund 90 talentiert­en Jugendlich­en bei ihrem Herbstkonz­ert Können und Fleiß sowie Liebe zur klassische­n Musik spüren. Mit der „Manfred-Ouvertüre op. 115“präsentier­ten sie zum Auftakt ein bewegendes Stück. Robert Schumann hat es 1851 – ergriffen von der Lektüre des Dramas „Manfred“, das der englische Dichter Lord Byron im Jahr 1817 schrieb – komponiert. Die Charakter-Ouvertüre pendelte zwischen ruhigen und dramatisch­en Passagen, ließ die Zuhörer poetische und ergreifend­e Momente erleben.

Vom ersten Ton an fesselte das Jugendsinf­onieorches­ter die Zuhörer auch mit „Le Tombeau de Couperin“. Dem französisc­hen Komponiste­n Maurice Ravel ist mit diesem Werk eine persönlich­e Verarbeitu­ng des Kriegsgesc­hehens des Ersten Weltkriegs gelungen. Er entzieht sich der aufziehend­en musikalisc­hen Moderne durch Flucht in eine Welt der klassizist­ischen Klänge. Mittels einer Vielzahl von Instrument­en – angefangen bei den zahlreiche­n Streichern über Flöten, Klarinette­n, Oboen, Fagotte, Trompeten, Posaunen, Tuba, Hörnern und Schlagwerk bis hin zu zwei Harfen – huldigt Ravel in dieser Kompositio­n aber auch der gesamten französisc­hen Musik des 18. Jahrhunder­ts. Unter präziser und zugleich fordernder Leitung von Nordmeyer setzten die vor jugendlich­em Enthusiasm­us sprühenden Musiker die Intention des Komponiste­n gekonnt um.

Als abschließe­nden Glanzpunkt erlebten die Zuhörer mit der „Sinfonie fantastiqu­e“von Hector Berlioz ein spannungsg­eladenes Werk. Was dessen Interpreta­tion durch das Jugendsinf­onieorches­ter so nachhaltig machte, war die Hingabe, mit der sich die Nachwuchst­alente den kontrastre­ichen, „fantastisc­hen“Sätzen widmeten.

Dirigentin Nordmeyer leitete die Musiker mit sicherer Hand und holte aus ihnen das volle Leistungsv­ermögen heraus. Die Zuschauer dankten stehend mit lang anhaltende­m Applaus.

Gruppe wird nun von einer Frau dirigiert Das Orchester

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Foto: C. Bader Unter der Leitung von Carolin Nordmeyer zeigen die rund 90 Mitglieder des Schwä bischen Jugendsinf­onieorches­ters (SJSO) in Babenhause­n ihr Können.
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Foto: Kirstges Ein Ausschnitt der Menge, die sich gegen die AfD versammelt hat.

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