Ein aufregendes Derby
Buch schlägt Blaustein. Ein Neu-Ulmer erwischt einen Sahnetag
Da war doch schon deutlich mehr Leben in der Bude. Das zweite Bezirksderby in der württembergischen Fußball-Landesliga zwischen dem TSV Buch und dem TSV Blaustein verlief bei Weitem nicht so langweilig wie das Duell zwischen Blaustein und NeuUlm vor einer Woche. Nur eines war wie immer: Blaustein kann gegen Buch einfach nicht gewinnen. So endete auch das Spiel am Samstag mit einem 3:2-Heimerfolg der Mannschaft aus dem Rothtal.
Danach hatte es zu Beginn der Partie nicht ausgesehen. Die Gäste gingen mit Elan zu Werke und brachten eine teilweise noch recht konfuse Heimelf mehrfach in Verlegenheit. Schon nach einer Viertelstunde hätte es 3:0 für Blaustein stehen können. Eine Standardsituation nutzten die Gastgeber dann zur überraschenden Führung. Manuel Schrapp verlängerte eine Freistoßflanke von Stephan Schabel ins Tor (20.). Jetzt war es die Gästeabwehr, die zu wackeln begann. Zunächst hatte der Blausteiner Keeper Timo Stoiber Dusel, dass er von Timo Leitner nur angeschossen wurde (24.). Wenige Minuten später herrschte erneut Unordnung im Blausteiner Strafraum. Dabei wurde Schrapp regelwidrig zu Fall gebracht, mit dem fälligen Strafstoß scheiterte Leitner aber an Stoiber (31.). Genauso überraschend wie das Bucher 1:0 war der Ausgleichstreffer noch vor der Pause. Nach einer Ecke stand Sebastian Hinkl frei am zweiten Pfosten und hatte keine Mühe mehr (43.).
Nach dem Seitenwechsel sah der Referee ein Foul von Max Bihler an Benjamin Jenuwein und entschied zum zweiten Mal auf Elfmeter. Patrick Sailer zielte genauer als Leitner und stellte auf 2:1 (53.). Das 3:1 von Dominik Amann wenige Minuten später war nicht unhaltbar (60.). Der Anschlusstreffer von Benjamin Passer kam für die nie aufsteckenden Gäste zu spät (90.). Der Bucher Trainer Harry Haug sagte hinterher: „Unter dem Strich war es verdient, auch wenn den zweiten Elfer nicht jeder pfeift.“Sein Blausteiner Kollege Rafael da Silva muss den Ausfall von Raphael Ulrich verschmerzen. Eben eingewechselt verließ der mit Verdacht auf einen Bänderriss wieder das Spielfeld.
Maier – Kurz, Salger, Zott – Sailer (54. Wanner), Amann, F. Zeh, Scha bel (63. Hampel), Jenuwein (72. Seifert) – Leitner (54. M. Zeh), Schrapp.
Stoiber – Ruckgaber, Er hardt, Fischer (78. Schmid), Bihler – Schneider (78. B. Passer), Breunig, Both, Hinkl – Schlotter (65. Ulrich), Veith (85. Wörz).
Endlich hat auch der TSV NeuUlm mit einem 3:2 gegen Bad Boll den ersten Sieg nach seiner Rückkehr in die Landesliga unter Dach und Fach gebracht. Trainer Ünal Demirkiran bemängelte allerdings die Chancenverwertung seiner Mannschaft: „Wir hätten zur Halbzeit locker 5:0 führen können.“Burak Tastans frühes 1:0 war wunderbar herausgespielt (4.), dann wurden die besagten Großchancen vergeben. Nach dem Seitenwechsel hatte es Tastan erneut eilig, schon nach zwei Minuten erhöhte er auf 2:0. Dann gaben die Neu-Ulmer jedoch das Zepter aus der Hand und Bad Boll glich durch Matthias Aust (52.) sowie Mirko Traballano (75.) aus. Doch Burak Tastan hatte einen Sahnetag erwischt und sicherte mit seinem dritten Tor (82.) den Sieg.
Maden – Kögel, Uhl, Rupp, Schuhmacher – Beer (81. Yakoubi), Kajan (55. Kidane), Merk, Kurz – Tastan, Eraslan (68. Casullo).