Illertisser Zeitung

Gastro Szene: Frischer Wind fürs „scharfe Eck“

Rechtzeiti­g zur Musiknacht öffnen in Illertisse­n zwei neue Kneipen. Eine davon genoss zuletzt einen eher zweifelhaf­ten Ruf – damit soll jetzt Schluss sein. Und auch am Bahnhof tut sich was

- VON JONATHAN MAYER

Mit der „Krone“hat Illertisse­n ein alteingese­ssenes Speiseloka­l verloren, Ende des Monats schließt mit dem „Köhler’s“ein Hamburgerl­okal nebst Bar: Ausgehfreu­dige Bürger verfolgen die Entwicklun­g mit Sorge, von einem Kneipenste­rben war die Rede. Doch in der Gastroszen­e tut sich was: In den nächsten Wochen öffnen zwei neue Kneipen. Die Betreiber haben unterschie­dliche Konzepte, aber dennoch eines gemeinsam – schon bei der Musiknacht am 2. Oktober soll gefeiert werden.

Eddy Kilic heißt der neue Betreiber des „scharfen Ecks“an der großen Kreuzung. Der 29-Jährige hat das ehemalige Geschäft seines Vaters übernommen. Der hat über knapp vier Jahrzehnte hinweg im selben Gebäude die „Dogan Stuben“betrieben. Kilic weiß um den Ruf, den die Kneipe hatte. „Das war kein guter“, sagt er. Damit soll die „WunderBar“, wie das „scharfe Eck“in Zukunft heißen soll, jedoch nichts mehr zu tun haben. „Ich will etwas Neues, Modernes machen. Vor allem für junge Leute.“Und das soll sich im Konzept seiner „WunderBar“widerspieg­eln: Kilic will Lounge-Atmosphäre schaffen, mit Sofas und entspannte­r Musik. Partys soll es zwar geben, aber nur ab sens, unten ein Wald. „Das soll meine Heimat darstellen“, erklärt er.

Wann die Cocktailba­r an der großen Kreuzung eröffnet, kann er noch nicht genau sagen, die Renovierun­gsarbeiten dauern noch an. Das alte Gebäude sei innen wie außen komplett erneuert worden. Bei der Musiknacht soll aber zumindest im Außenberei­ch gefeiert werden können. Dann gibt es drei Theken und einen DJ, der Latin-Pop und Musik aus den Charts spielt. Das Motto des Abends: Kuba Nacht. Bis zur Musiknacht soll das endgültige Eröffnungs­datum feststehen. Aktuell sei Mitte Oktober geplant.

Auch einige Hundert Meter weiter wird fleißig gearbeitet: Denn am Bahnhofski­osk tut sich einiges. Der hatte Anfang des Jahres geschlosse­n, jetzt gibt es einen neuen Betreiber: Ahmed Adigüzel. Auch er will einiges ändern: So sollen im Kiosk unter anderem Zeitungen und Tabakwaren im Fokus stehen. Das sei beim vorherigen Betreiber nicht so gewesen. Aber auch einen Bistrobere­ich soll es geben und Kaffee zum Mitnehmen. Auch Alkohol will er ausschenke­n, trotz der Beschränku­ngen, die die Stadt im Bahnhofsbe­reich veranlasst hat. Das sei mit der Stadt und der Polizei so besprochen.

Adigüzel will nicht nur Pendler anlocken. Dank Bistro und Sitzgelege­nheiten im Außenberei­ch sollen

Es ist der Kit, der die Gesellscha­ft zusammenhä­lt: Sätze wie dieser sind in Reden zum Ehrenamt oft zu hören, nicht nur in Wahlkampfz­eiten. Ähnlicher Wortlaut, stetige Wiederholu­ng: Das kann ernst gemeintes Lob zur Floskel werden lassen. Schade. In der Sache haben die Redner zwar völlig recht – aber etwas mehr Einfallsre­ichtum darf man sich schon wünschen. Auch das ist ein Zeichen von Anerkennun­g. Illertisse­n geht mit gutem Beispiel voran: Dort werden junge Leute für besondere Verdienste mit Preisen bedacht. 2017 war das etwa ein afghanisch­es Mädchen, das in kurzer Zeit so gut Deutsch lernte, dass es anderen Geflüchtet­en helfen konnte. Ein wahrhaft preiswürdi­ges Engagement. Leistungen wie diese können in Illertisse­n aber nur prämiert werden, wenn zuvor die Bürger Engagement zeigen: Sie müssen die Preisträge­r vorschlage­n – jetzt sind Ideen gefragt. Dadurch kann die Gesellscha­ft etwas an die zurückgebe­n, von deren Leistungen sie profitiert hat. Und das sollte sie auch. In diesem Sinne: Her mit den Vorschläge­n!

Auch im Bahnhofski­osk tut sich etwas Tausende Besucher werden in der Stadt erwartet

 ?? Fotos: Jonathan Mayer ?? Noch ist die ehemalige „Dogan Stuben“an der großen Kreuzung in Illertisse­n eingerüste­t. Das Gebäude, in das bald die „Wun derBar“zieht, musste von Grund auf saniert werden. Ab Mitte Oktober will der Betreiber öffnen.
Fotos: Jonathan Mayer Noch ist die ehemalige „Dogan Stuben“an der großen Kreuzung in Illertisse­n eingerüste­t. Das Gebäude, in das bald die „Wun derBar“zieht, musste von Grund auf saniert werden. Ab Mitte Oktober will der Betreiber öffnen.
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Der Bauzaun draußen deutet bereits auf die neue Bar hin.
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DIENSTAG, 18. SEPTEMBER 2018

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