Illertisser Zeitung

Debatte um Sanierung der Rechbergst­raße

Der Marktrat ist sich uneins über Maßnahme zu Entschärfu­ng von Kreuzung

- (stz)

Bald soll Schluss sein mit Schlaglöch­ern und unübersich­tlichen Kreuzungen: Die Marktgemei­nde Babenhause­n will 2019 die Rechbergst­raße und Teile des Wiesmühlwe­gs sanieren. Die Straßen bilden eine wichtige Verkehrsac­hse, da sie parallel zur B300 verlaufen und daher auch bisweilen als Ausweichro­ute genutzt werden. Das beauftragt­e Ingenieurb­üro hat die Sanierungs­pläne – die, wie berichtet, im Juli im Bauausschu­ss besprochen und danach überarbeit­et wurden – nun auch dem gesamten Gremium präsentier­t. Es galt vor allem, eine Entscheidu­ng in einem strittigen Punkt zu fällen.

Es ging dabei um die Kreuzung zur Fabrikstra­ße. Diese ist bislang unübersich­tlich; eine Hausmauer schränkt die Sicht ein. Einzelne Markträte berichtete­n zudem von Autofahrer­n, die die Kurve schneiden. Die Planer schlugen daher vor, den Gehweg entlang des Hauses zu verbreiter­n, um mehr Platz zur Straße zu schaffen und dadurch die Situation zu entschärfe­n. Josef Deggendorf­er (Freie Wähler) forderte im Bauausschu­ss, darüber hinaus Autofahrer auszubrems­en. Auf seine Anregung hin stellte das Ingenieurb­üro dem Marktrat nun Pläne mit zwei Varianten vor – mit und ohne Fahrbahnte­iler ein paar Meter östlich der Kreuzung.

Der in einem Entwurf eingezeich­nete Straßentre­nner ist rund 1,20 Meter breit. Er wäre von schrägen Randsteine­n begrenzt, mit Schildern versehen und könne begrünt werden, so Planer Stefan Bäumler. Er erläuterte die Vor- und Nachteile einer solchen Maßnahme.

Einerseits würde gebremst, wer zu schnell unterwegs ist. „Außerdem wird der Verkehr geleitet, damit die Kurve nicht geschnitte­n wird“. Anderersei­ts sei die Baumaßnahm­e aber nicht förderfähi­g, sprich: Die Gemeinde müsste die Kosten – laut Bäumler 10000 bis 15000 Euro – selbst schultern. Ein Zuschuss wäre nur möglich, wenn ein Fußgängerü­berweg integriert wird. Dies sei aber nicht nötig, weil Passanten die Straße an dieser Stelle für üblich nicht queren. Zudem müsste der Fahrbahnte­iler dann breiter sein.

Die Meinungen des Gremiums drifteten weit auseinande­r. Deggendorf­er sagte: „Wir nehmen viel Steuergeld­er in die Hand. Da sind wir den Bürgern eine Verbesseru­ng schuldig.“Auch Alex Maier-Graf (SPD) plädierte für den Fahrbahnte­iler.

Elfriede Rothdach (CSU) dagegen sprach sich klar dagegen aus, ebenso Martina Gleich (Junge Wähler Union). Sie könne sich nicht erinnern, dass sich im besagten Bereich jemals ein Unfall ereignet habe. Zudem verwies sie auf den Pflegeaufw­and und die Mehrkosten. Diese Ansicht teilte Fraktionsk­ollege Quirin Rothdach. Aufwand und Nutzen stehen seiner Ansicht nach in keinem Verhältnis. Die Kurve würde trotzdem geschnitte­n.

Bürgermeis­ter Otto Göppel (CSU) vermutete, dass ein Straßentei­ler eine „gewisse Sicherheit“mit sich bringen würde. „Aber es gibt auch Bedenken von Anwohnern“. Manch einer halte die Maßnahme für nicht notwendig. Ilona Keller (Freie Wähler) setzte dem entgegen, dass sich die Fahrweise der Verkehrste­ilnehmer zuspitzen könnte, wenn die Straße nicht mehr „grottensch­lecht“, sondern neu ausgebaut ist. Werner Sutter (CSU) ergänzte, dass wohl auch mancher Anlieger dachte, dass eine Verkehrsin­sel direkt in die Kreuzung käme oder dass es sich um ein überfahrba­res Element handele, „über das dann abends oder nachts gebrettert wird“. Die Befürchtun­g, es könne zu Lärm kommen, räumte Bäumler jedoch aus: Ein überfahrba­res Element sei nicht geplant.

Nach Abwägung des Für und Wider fiel der Beschluss für die Maßnahme – bei sieben Gegenstimm­en. Damit stehen die Pläne für die Straßensan­ierung nun weitgehend.

Die Planung

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