Ärger mit Bikern soll ein Ende haben
Im Allgäu startet ein Modellprojekt, das den seit Jahren wachsenden Konflikt zwischen Radlern, Wanderern und Grundstückseigentümern lösen soll
So manchem Bergwanderer ist in dieser Situation bereits der Schreck in die Glieder gefahren: Auf einem steilen Schotterweg unterhalb des Gipfels schießt den werden, mit welchen Maßnahmen Spannungen zwischen Mountainbikern, Grundbesitzern und Wanderern vermieden werden können. Es sollen Wegekonzepte, Beschilderungen und Handlungsleitfäden erarbeitet werden, hieß es beim offiziellen Start des Modellvorhabens in Bad Hindelang.
Der DAV hat dafür zwei Projektmitarbeiter eingestellt. Kinder und Jugendliche sollten zudem durch Umweltbildung für das Problem sensibilisiert werden. Das Projekt „Bergsport MTB – nachhaltig in die Zukunft“kostet 358 000 Euro, der größte Teil davon – eine Viertelmillion – kommt vom Freistaat. Auch Bucher das Ergebnis von Umfragen. Bislang ist ein Ende der Konflikte zwischen den verschiedenen Interessengruppen nicht in Sicht – im Gegenteil: „Es ist eher schlimmer geworden, weil noch die E-Bikes dazugekommen sind“, sagt Bucher.
In Tirol gibt es bereits seit zwei Jahrzehnten spezielle MTB-Programme. Die Österreicher haben früh erkannt, dass die Bergradler auch eine nennenswerte Einnahmequelle für den Tourismus sind. Im Unterschied zu Deutschland ist in Österreich das Radfahren im Wald grundsätzlich verboten. In Tirol werden deswegen Verträge mit Grundbesitzern geschlossen, damit diese ihre Wege für Zweiräder freigeben.
Manche Fahrradhasser greifen dennoch zur Selbstjustiz. Insbesondere vergrabene Nagelfallen werden immer wieder gefunden. So fuhr im Dezember 2016 ein Radler in einem Wald bei Aichach in solch eine Falle, im Landkreis Ravensburg (BadenWürttemberg) meldete die Polizei im März 2017 einen ähnlichen Anschlag. Im niedersächsischen Bad Iburg gab es vor zwei Jahren sogar einen Verletzten. Ein Wanderer trat in eine mit Schrauben und Nägeln präparierte Baumwurzel, von denen die Ermittler in der Umgebung mehrere fanden.
Freistaat investiert eine Viertelmillion Euro