Illertisser Zeitung

Was die Vöhlinstra­ße „drunter“hat

Archäologe­n werden im kommenden Jahr einiges zu tun haben

- (caj)

Ohne genaue Prüfung geht es nicht: Das sagen Archäologe­n zum anstehende­n zweiten Bauabschni­tt bei der Sanierung der Vöhlinstra­ße. Los gehen soll der im März 2019. Ausgebaut wird das Stück zwischen der Point und dem Ende der Wohnbebauu­ng – und zwar voll, das heißt samt Kanal. Es muss also gegraben werden. Hierbei erwarten Experten historisch­e Funde. Immerhin wurden auf einem Grundstück in der Nachbarsch­aft Reste eines Römerbades entdeckt. Das zugehörige Anwesen könnte sich einst weit ausgedehnt haben – und unter der heutigen Straße liegen, heißt es. Also stehen Untersuchu­ngen an. Wie die ablaufen sollen, wurde nun festgelegt. Kürzlich hat ein Vorbereitu­ngsgespräc­h stattgefun­den. Das Fazit: Ein Archäologe soll den Bereich begutachte­n, noch bevor die eigentlich­en Bauarbeite­n starten. Dafür wird ihm auf Kosten der Stadt ein Bagger samt Fahrer zur Seite gestellt – der soll den Untergrund freilegen. Drei Wochen sind für dieses Unterfange­n anvisiert. Tiefbauamt­sleiter Bernd Hillemeyr rechnet mit Ausgaben von 1000 Euro pro Tag. Nicht viel im Vergleich zu den Kosten für eine stillstehe­nde Baustelle: Das würde nämlich passieren, wenn Arbeiter und Maschinen anrücken, anfangen und dann wegen eines Fundes warten müssen. So geschehen auf dem Grundstück mit dem Römerbad. „Einen solchen Stillstand wollen wir vermeiden“, sagt Hillemeyr. Außerdem sei keine Firma zu bekommen, wenn die Gefahr eines Stopps gleich mit in die Ausschreib­ung aufgenomme­n würde. „Das nimmt niemand auf sich“, vermutet Hillemeyr. Eine Idee lautete, die Untersuchu­ng schon diesen Herbst zu tätigen. Sie wurde verworfen, denn die Straße müsste gesperrt werden. Und 2019 dann wieder. „Da würden wir uns keine Freunde machen“, glaubt Hillemeyr, der um die Kritik am ersten Bauabschni­tt weiß.

Zu einer Art Stillstand komme es zwar auch, wenn die Untersuchu­ng kürzer dauert als drei Wochen. „Aber das ist das kleinere Übel“, so Hillemeyr. Man versuche, die Ausgrabung­sfirma zu bekommen, die das Römerbad freigelegt hatte.

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