Keine Handhabe gegen Raser?
Landratsamt lehnt Tempo 40 für alle in Unterroth ab
Die Bürger in Unterroth müssen sich offenbar mit der Verkehrsbelastung abfinden, wie sie sich im Dorf derzeit zeigt. Ein Antrag aus der Bürgerversammlung auf Tempo 40 für alle hat das Landratsamt abgeschmettert. Dies teilte Bürgermeister Gerhard Struve in der Gemeinderatssitzung mit.
Die Hoffnung, Raser und Lastwagenfahrer im einheitlichen Tempo 40 durch Unterroth zu dirigieren, hat jetzt ein Bescheid der Verkehrsbehörde des Landratsamtes zerstört. Bürgermeister Gerhard Struve sagte, dass die Behörde keine Veranlassung für die beantragte Temporeduzierung sehe. Sogar Zahlen der Verkehrsüberwachung waren dafür ausgewertet worden. In dreieinhalb Stunden wurden 500 Fahrzeuge gezählt, wobei es 17 Beanstandungen im Bereich von Verwarnungen gab.
Umgerechnet seien das 3,4 Prozent an Übertretungen, was im normalen Bereich liege, sagte Fachbereichsleiter Andreas Reimann vom Landratsamt auf Nachfrage. „Das sind noch keine wirklichen Raser, die durch den Ort brettern.“Im Durchschnitt würden täglich 4600 Fahrzeuge, davon 280 Lastwagen, auf der Kreisstraße NU 5 durch Unterroth fahren, auf der Staatsstraße 2020 seien das noch weniger.
Somit könnten weder das relativ geringe Verkehrsaufkommen noch Übertretungen oder Unfallhäufigkeit eine Temporeduzierung rechtfertigen. Reimann: „Es ist zu beachten, dass es Durchfahrtsstraßen sind.“
Bürgermeister Struve, der sich auf Beschwerden von Anwohnern stützt, sagte: „Vorbildlich verhalten sich die Lehmtransporter ins Ziegelwerk Klosterbeuren, die nur durchrollen.“Auch Lastwagen zur Firma Ehrmann in Oberschönegg würden rücksichtsvoll fahren. Lastwagen stellten stets eine größere Belästigung dar. „Richtigen Krach machen aber die Transporter zum oder vom Autokontor in Ritzisried.“Im Gegensatz zu den zeitlich begrenzten Lehmfahrten gelte es nun, die zunehmende Belästigung der Autokontor-Fahrten im Verkehr zu reduzieren. Struve: „Ich sehe, dass nicht einmal alle Transporter ausgelastet sind.“Der Bürgermeister sucht nun das Gespräch mit den Verantwortlichen.