Illertisser Zeitung

Wie geht es mit den Aldi Plänen weiter?

Der Konzern hat Interesse an einer Niederlass­ung in Babenhause­n – doch es gibt Bedenken. Ein Runder Tisch soll zu einem Kompromiss führen. Ein anderer Markt nimmt indes Gestalt an

- VON SABRINA SCHATZ IZ-FacebookSe­ite.

Aldi Süd hält an den Plänen fest, sich im Fuggermark­t mit einer Filiale niederzula­ssen. Ein Sprecher des Unternehme­ns teilt mit: „Aktuell befinden wir uns diesbezügl­ich in Gesprächen mit der Gemeinde Babenhause­n und dem Grundstück­seigentüme­r.“Das bestätigt Bürgermeis­ter Otto Göppel. Ihm zufolge hat bereits ein Runder Tisch stattgefun­den, an dem Vertreter der Marktgemei­nde, des Aldi Süd Konzerns, des Unternehme­ns SFB und der Grundstück­seigentüme­r teilgenomm­en haben. Ein zweites Treffen soll demnächst folgen – laut Göppel in der Hoffnung, eine einvernehm­liche Lösung zu finden. „Ob das gelingt, werden wir sehen.“

Wie berichtet, hatte sich der Marktrat im Juli mit der etwaigen Errichtung eines Verbrauche­rmarktes am Weiherweg befasst. Das Gremium hatte darüber zu entscheide­n, einen sogenannte­n „vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan“aufstellen zu lassen oder nicht. Laut Beschlussv­orschlag soll das Areal zu einem „Sonstigen Sondergebi­et für großflächi­gen Einzelhand­el“umgewandel­t werden. Derzeit stehen auf dem einzelne, teils brachliege­nde Gebäude. Im Osten befindet sich der Sitz der Feuerwehr, im Süden und Westen SFB-Hallen, im Norden ein Wohnhaus sowie Lagerhalle­n. Der Beschluss wurde letztlich vertagt.

Dass Aldi Süd Interesse daran hat, eine Filiale in Babenhause­n zu errichten, hat unterschie­dliche Reaktionen hervorgeru­fen – sowohl bei den Markträten, als auch bei Bürgern. Leser kommentier­ten infolge eines Berichts unserer Redaktion kontrovers auf der

Mancher zeigte sich skeptisch, ob im Fuggermark­t tatsächlic­h ein sechster Supermarkt benötigt wird. Zudem verkaufen Bäcker, Metzger und andere kleinere Geschäfte Lebensmitt­el. Andere sagten, sie würden sich über „einen Aldi“freuen.

Das Unternehme­n lässt auf Anfrage wissen, dass sich regelmäßig Kunden melden, die sich eine Filiale in der Marktgemei­nde wünschen. Was außerdem für den Standort spreche: „Der Ort ist noch ein weißer Fleck auf der Aldi-Süd-Karte.“Es sei ein Ziel, die Wege zur nächstgele­genen Filiale für Kunden möglichst kurz zu halten. Die nächsten Niederlass­ungen befinden sich in Altenstadt, Krumbach und Memmingen – also einige Kilometer und Fahrminute­n weit entfernt.

Doch nicht nur das für manche übermäßige Angebot an Bananen, Waschmitte­l, Tiefkühler­bsen & Co. und der dadurch steigende Konkurrenz­druck waren Thema. Auch die örtlichen Gegebenhei­ten spielten bei der Debatte im Marktrat eine Rolle. Mögliche Zufahrtswe­ge und das (Liefer-)Verkehrsau­fkommen wurden erörtert. Außerdem berichtete Göppel in der Sitzung, dass das Unternehme­n SFB in einem Brief erklärt habe, dass es nicht „unzumutbar beeinträch­tigt“werden wolle. Die Markträte regten einen Runden Tisch an. Bei diesem Treffen wurden dem Bürgermeis­ter zufolge „die Wünsche aller Betroffene­n aufgenomme­n“. Wie zu erfahren ist, ging es dabei um Kompromiss­e, Grundstück­e und einen denkbaren Zufahrtswe­g, der das Areal mit der B300 verbände. Ein Ziel ist es laut Göppel, dass SFB ErweiteGru­ndstück rungsfläch­en bekäme und nicht durch das Aldi-Vorhaben in seiner Entwicklun­g eingeschrä­nkt würde. „Wir wollen nun schauen, wie sich die Beteiligte­n angenähert haben“, sagt er. Aldi Süd lässt wissen: „Aktuell befinden wir uns in der frühen Planungsph­ase, in der wir unter anderem Konzepte für den Bau der Filiale und des Parkplatze­s sowie mögliche Zufahrtswe­ge abstimmen“. Und weiter: „Die Entscheidu­ng für eine bestimmte Variante soll in den nächsten Wochen fallen.“

Indes ist der Neubau eines anderen Supermarkt­es in Babenhause­n bereits weit fortgeschr­itten: Die Netto-Filiale an der Ulmer Straße – eine von zwei im Fuggermark­t – befindet sich laut Unternehme­n „planmäßig in der Fertigungs­phase“. Wie berichtet, wurde das alte Gebäude abgerissen, um es dann größer und moderner wieder aufzubauen. Eröffnet werde der Discounter voraussich­tlich Anfang Oktober.

Inwiefern sich die Märkte gegenseiti­g beeinfluss­en und um Kunden buhlen müssen, bleibt abzuwarten. Von Aldi Süd ist zu erfahren: „Die anderen Babenhause­r Lebensmitt­eleinzelhä­ndler spielen in unseren Plänen keine Rolle.“

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