Mann wirft Böller auf einen Fußgänger
Polizei untersucht, ob fremdenfeindliches Motiv vorliegt
Großes Glück hat am Mittwochmittag ein Fußgänger in der Adolf-Wolf-Straße in Weißenhorn gehabt. Unmittelbar neben seinem Fuß explodierte ein Böller, den ein Mann in Richtung des Fußgängers geworfen hatte. Der Betroffene blieb unverletzt. Weil es sich bei ihm nach Angaben der Polizei um einen 27 Jahre alten Ägypter handelt, ermitteln die Beamten jetzt nicht nur wegen versuchter Körperverletzung und einem Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz gegen den Werfer, einen 43 Jahre alten Deutschen. Zwar gebe es momentan keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund, sagte Polizeisprecher Christian Eckel auf Nachfrage unserer Redaktion. Ausschließen könne man es aber nicht. Deswegen habe das StaatsschutzKommissariat, zuständig für politisch motivierte Delikte, die Ermittlungen übernommen.
Klar ist bislang lediglich: Der Ägypter lief an einer Bank vorbei, auf der drei Männer saßen. Einer dieser Männer, der 43-Jährige, warf den Böller in Richtung des Fußgängers. Der unversehrt gebliebene Ägypter ging weiter und schilderte den Vorfall später an seiner Arbeitsstelle. Kollegen riefen die Polizei.
Beamte der operativen Ergänzungsdienste (OED) Neu-Ulm befragten anschließend den Werfer des Böllers. Dieser, so berichtet die Polizei weiter, leugnete zunächst den Wurf. Er wollte lediglich eine Getränkeverpackung aufgepustet und zum Platzen gebracht haben, woraufhin sich der Fußgänger erschreckt habe. Doch die Beamten der OED ermittelten weiter: Sie durchsuchten den Werfer und sein Auto. Dabei stießen sie auf 50 osteuropäische Böller, die nicht geprüft und daher in Deutschland verboten sind. Der Mann aus dem Landkreis Neu-Ulm räumte schließlich ein, dass ihm die illegalen Böller gehören und dass er einen davon auf den Ägypter geworfen hatte.