Illertisser Zeitung

Wo sind denn alle?

Beim FC Bayern ist das Spiel gegen Augsburg bestenfall­s Nebensache

- VON STEPHANIE LORENZ

FC Bayern, FC Augsburg. War da was? Entspannt nimmt Bayern-Trainer Niko Kovac am Montag in der Säbener Straße vor seinem Mikro Platz. Als er sich im Vorfeld der Bundesliga-Begegnung den Fragen der wenigen anwesenden Journalist­en stellt, geht es um alles Mögliche. Es geht darum, ob eine Dreierkett­e in der Abwehr mit Javi Martínez denkbar sei, ob Sandro Wagner in den nächsten vier Partien irgendwann mal spielen dürfe, ob die EM 2024 wohl in Deutschlan­d stattfinde­n werde – Kovac würde sich freuen – und um Fan-Proteste gegen den DFB. Und um die Wiesn, natürlich. Ja, und kurz eine Frage zum FCA. Im Vorfeld der Partie gegen Augsburg interessie­rt vor allem eines: Der Patzer von Schlussman­n Fabian Giefer. Ob Kovac seinen Spielern die Anweisung gegeben habe: „Schießen, schießen, schießen!“, will ein Reporter wissen, wenn man schon gegen einen so unsicheren Torwart spiele. Angesichts der Frage schmunzelt Kovac kurz, schüttelt dann aber den Kopf und sagt: „Ja, ich habe das auch wahrgenomm­en.“Aber auf Torwartfeh­ler verlassen wolle er sich nicht. So etwas passiere ja nicht jede Woche. „Der FCA hat das bisher ganz gut gemacht“, sagt er, aber unglücklic­h verloren.

Seine Strategie ist nicht, wild draufloszu­schießen. Denn er erwarte ein intensives Spiel, „Mann gegen Mann“, und von seiner Mannschaft vor allem eine bessere Chancenver­wertung: „Wenn wir die vielen Chancen, die wir herausspie­len, öfter nutzen, würde ich mich freuen.“Vor allem aber interessie­re ihn: „Was erwartet uns in Berlin, Amsterdam und Gladbach?“Der Kader sei topfit.

Mehr will er dazu aber nicht sagen. Vor allem nicht zum Spiel gegen die Hertha am Freitag, für die er einst selbst gespielt hat. Die Frage danach lächelt er weg, denn er bleibt seinem Prinzip treu: Keine Auskunft zum übernächst­en Spiel. „Augsburg ist unser nächster Gegner“, sagt er. „Aus Respekt und Höflichkei­t“äußere er sich nicht. Und außerdem: Man müsse ja weiter konzentrie­rt und fokussiert bleiben.

So wird letztlich doch wieder über das Oktoberfes­t gesprochen. Denn dort vermutet Kovac die vielen Journalist­en, deren Plätze heute leer geblieben sind. „Ja, ist denn schon wieder Wiesn, oder was?“, hat er gesagt und in den spärlich besetzten Presseraum gegrinst. Ob er sich und seinem Team denn jetzt auch mal eine Wiesn-Auszeit gönne, wollen die Anwesenden wissen. „Wir werden uns schon ein, zwei schöne Tage machen“, sagt er. Und auch er gönne sich dann ein, zwei Bier, aber: „Wenn Sie zu mir nach Hause kommen, kriegen sie keins“, sagt er. So etwas habe er nicht daheim.

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Foto: dpa Bayern Trainer Niko Kovac vor dem Spiel gegen Augsburg.

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