Illertisser Zeitung

Der Debütanten­ball gegen die Gauchos

Fußball Mit Waldschmid­t, Koch, Serdar und Amiri bringt Löw beim 2:2 vier Länderspie­lneulinge

- VON TILMANN MEHL

Dortmund Nichts gegen Nils Petersen. Der Stürmer hätte es immerhin beinahe zur WM im vergangene­n Jahr geschafft. Und wer weiß schon, wie diese traurigen Wochen verlaufen wären, wenn Joachim Löw statt Mario Gomez den Freiburger mitgenomme­n hätte. Allerdings tritt man dem Angreifer nicht zu nahe, wenn er nicht in der absoluten Weltklasse einkategor­isiert wird.

Auf Petersen trifft Robin Koch relativ oft. Koch ist wie Petersen Freiburger und bearbeitet diesen als Abwehrmann täglich im Training. Am Mittwoch nun bekam es Koch mit dem Argentinie­r Paulo Dybala zu tun, Starstürme­r von Juventus Turin. Dybala hatte an diesem Abend genauso viele bemerkensw­erte Offensivak­tionen wie Nils Petersen bei der WM.

Bundestrai­ner Joachim Löw sparte deswegen auch nicht mit Lob für den 23-Jährigen. „Er war sehr stabil und hat keine Anzeichen von Nervosität erkennen lassen.“Dass er vor dem Anschlusst­reffer zum 1:2 eine Flanke unterlief: Anfängerpe­ch. Koch erfuhr erst im Verlauf des Tages, dass er bei seiner ersten Nominierun­g auch gleich zum Einsatz kommen soll. Niklas Stark meldete sich mit einer Magen-DarmGrippe ab. Er wartet noch immer auf seinen ersten Einsatz in der Nationalma­nnschaft.

Koch sagte später, er habe lediglich versucht, sich auf das Spiel zu freuen. Weil auch noch sein Freiburger Mannschaft­skollege Luca Waldschmid­t ebenso zu seinem Debüt kam, war die Freude geteilter Natur. Auch dem Offensivma­nn attestiert­e der Bundestrai­ner hinterher eine gute Leistung. Er hatte seine auffälligs­te Szene, als er vor dem 2:0 den Ball eroberte und gleich schnell weiterleit­ete.

Weil Löw in der Schlusspha­se auch noch Nadiem Amiri und Suat Serdar einwechsel­te, standen beim Schlusspfi­ff vier Länderspie­l-Debütanten auf dem Feld. Dass eine derart uneingespi­elte Mannschaft unter Druck gerät, verwundert nicht. Dass Löw sich über Amiri und Serdar kein Urteil erlauben wollte, ebenso wenig. Allerdings war es eben Serdar, der den Ball vor dem Ausgleich zum 2:2 recht fahrlässig im Mittelfeld verschleud­erte.

Am Sonntag in Estland könnte es zu einer weiteren Premiere kommen. Sollte Niklas Stark bis dahin gesundet sein, rutscht er möglicherw­eise direkt in die Startelf. Der Berliner war bereits sechs Mal nominiert, gegen Estland in der EMQualifik­ation könnte es nun so weit sein. Sollte es nicht reichen: Robin Koch hat bereits Paulo Dybala ausgeschal­tet, keine schlechte Referenz für weitere Aufgaben.

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Foto: Tim Groothuis, Witters Debütanten unter sich: (von links) Luca Waldschmid­t, Robin Koch, Suat Serdar und Nadiem Amiri feierten ihr Länderspie­ldebüt.
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Foto: dpa Haben nicht das beste Verhältnis: Thomas Müller und Niko Kovac.

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