Betreutes Wohnen in Vöhringen kommt
Bau Das Ringeisen-Werk errichtet an der Falkenstraße ein Haus für Menschen mit Behinderung
Vöhringen Es war ein langer Weg. Aber jetzt gibt es grünes Licht für ein Projekt im Vöhringer Norden, das neuartiges Wohnen für Menschen mit Behinderungen möglich macht. Betreutes Wohnen und ambulantes betreutes Wohnen heißt das Konzept. Mit einhelliger Zustimmung hat der Bauausschuss das Projekt genehmigt.
Das Gebäude soll westlich der Falkenstraße und nördlich der Reiherstraße errichtet werden. Das Dominikus-Ringeisen-Werk ist Bauträger des Vorhabens.
Auf einer Fläche von rund 2500 Quadratmetern soll ein Haus mit 33 Wohneinheiten entstehen. 24 Plätze sind für gemeinschaftliches Wohnen vorgesehen, neun Wohnungen für ambulantes betreutes Wohnen.
Mit betreutem Wohnen werden Wohnformen bezeichnet, in denen Menschen unterstützt werden, die, je nach Lebenssituation, unterschiedliche Formen der Hilfe benötigen. Ambulantes Wohnen ist für Frauen und Männer geeignet, die nicht völlig unabhängig leben können, aber auch keine Rund-um-dieUhr-Betreuung brauchen. So erklärte es Markus Landherr, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Dominikus-Ringeisen-Werk Ursberg. Schon lange ist es dem Vöhringer Arbeitskreis für Menschen mit Behinderungen daran gelegen, eine Lösung für ein Problem zu finden, das mit den Jahren immer drängender wird. „Unsere Kinder werden älter, wir als Eltern aber auch“, sagt Sprecherin Renate Ernst. Ihre drängendste Frage: „Wer kümmert sich um unsere Kinder, wenn wir selbst nicht mehr in der Lage dazu sind?“
Nach Gesprächen mit der Regierung von Schwaben hat das Ringeisen-Werk Hinweise der Behörde in die Planung mit eingearbeitet. Erfreulich für den Bauträger ist die Zusage der Regierung, das Projekt mit 2,3 Millionen Euro zu fördern.
Bürgermeister Karl Janson, der das Vorhaben gemeinsam mit dem Stadtrat befürwortet hatte, sagt, man könne sich glücklich schätzen, eine konkrete Wohnform gefunden zu haben, damit Menschen mit Behinderungen ihr Alter selbst gestalten können, gleichzeitig aber auch den Schutz in Anspruch nehmen können, den sie für den Alltag brauchen.
Ein großer Vorteil des Projekts sei die wohnortnahe Bindung. Menschen, die die Wohnungen beziehen, kennen ihr Umfeld und müssen sich nicht erst eingewöhnen. Es liegen bereits 15 Anmeldungen für das Wohnprojekt vor. Wird das Projekt zügig angegangen, könnte es Ende 2020 bezugsfertig sein, so die vorsichtige Prognose des RingeisenWerkes.