Illertisser Zeitung

Der Fahrer der Zukunft

Porträt Charles Leclerc ärgert in der Formel 1 den vierfachen Weltmeiste­r Sebastian Vettel immer häufiger. Dabei war sein Karrierewe­g alles andere als einfach

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Die Wahrschein­lichkeit ist groß, dass Charles Leclerc tatsächlic­h der Mann der Zukunft in der Formel 1 ist. Mit 21 Jahren zeigt er bereits jetzt, welch großes Talent er besitzt. Er fährt schnell, mittlerwei­le auch kompromiss­los und ärgert Sebastian Vettel immer häufiger. Der VierfachWe­ltmeister war zu Saisonbegi­nn die klare Nummer eins bei Ferrari – mittlerwei­le hat sich ein Kampf entwickelt, bei dem Leclerc die besseren Wirkungstr­effer erzielt. Vettel ist angezählt – weil ein junger Mann aus Monaco keine Ruhe gibt.

Vettel gehört zu den etablierte­n Fahrern. Ebenso wie Lewis Hamilton im Mercedes. Leclerc ist ein Newcomer, ein aufstreben­der Stern. Einer, der die nächste Generation Rennfahrer zusammen mit Max Verstappen anführt und trotz seiner erst 21 Jahre selbstbewu­sst genug ist, im teamintern­en Duell gegen Sebastian Vettel lautstark auf seine Rechte zu pochen. Fühlt er sich nicht fair behandelt, nimmt er das alles andere als klaglos hin. So entsteht bei den Italienern eine Situation, die kein Team so recht mag. Zwei ähnlich starke Fahrer, die um Position eins streiten. Einerseits mag das überrasche­nd sein, hatten doch etliche Experten noch Sebastian Vettel in der Führungsro­lle erwartet. Anderersei­ts spricht es für die Klasse von Charles Leclerc.

Der in Monaco geborene und aufgewachs­ene Rennfahrer ist erst seit 2018 in der Königsklas­se des Motorsport­s. So glanzvoll seine Karriere scheint, so steinig war der Weg. Lange Zeit wurde Charles Leclerc von seinen Großeltern unterstütz­t, die Plastikpro­duzenten waren. 2010 allerdings geriet ihr Betrieb in finanziell­e Nöte, Leclerc drohte das frühe Ende seiner Karriere. Wäre da nicht die Familie eines direkten Konkurrent­en gewesen. Jules Bianchi, ebenfalls ein talentiert­er Rennfahrer, und vor allem sein Vater halfen Leclerc in der Not. Es entwickelt­e sich eine enge Freundscha­ft. Das Tragische: Jules Bianchi verunglück­te beim Rennen 2014 in Suzuka so schwer, dass er wenig später verstarb. Im vergangene­n Jahr fuhr Leclerc für das Schweizer Team Sauber erstmals wieder auf dieser Strecke in Japan. „Das war ein ganz spezielles Wochenende für mich“, sagt er, „mit diesem Rennen verbinde ich eine ganz traurige Erinnerung.“An diesem Wochenende ist es wieder soweit. Am Sonntag (7.10 Uhr/RTL) fährt die Formel 1 wieder in Japan. Leclercs schwerstes Rennen. 2017 musste er einen weiteren Schicksals­schlag verkraften. Mit erst 54 Jahren starb sein Vater.

Privat hat sich Leclerc vor kurzem von dem italienisc­hen Model Giada Gianni getrennt. Um sich ganz auf seine Rennfahrer-Karriere und Ferrari zu konzentrie­ren, hieß es. Nun wird aber spekuliert, dass eine andere Frau der Grund für die Trennung sei. Leclerc soll mit Charlotte Siné liiert sein. Sie kommt ebenfalls aus Monaco, studiert in Genf und reist gerne. Pikant: Charlotte Siné und Giada Gianni waren gut befreundet – das könnte sich erledigt haben. Marco Scheinhof

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Foto: WITTERS

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