Illertisser Zeitung

Milch-Rückruf betrifft fast alle Supermärkt­e

Lebensmitt­el Bakterien können Durchfalle­rkrankunge­n auslösen. Was Verbrauche­r wissen müssen

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Bremen Selten zieht ein Rückruf von Lebensmitt­eln derart große Kreise wie dieser: Fast alle großen Händler sind von der Warnung des Deutschen Milchkonto­rs (DMK) und des Unternehme­ns Fude + Serrahn betroffen, die am Freitagmor­gen veröffentl­icht wurde. Es geht um „Frische Fettarme Milch 1,5 % Fett“im Ein-Liter-Pack. Das DMK ist nach eigenen Angaben die größte deutsche Molkereige­nossenscha­ft und beliefert dementspre­chend viele Marken. Die belieferte­n Händler – darunter Metro, Aldi, Edeka, Rewe und Lidl – haben die Ware umgehend aus dem Regal genommen.

Im Rahmen von Routinekon­trollen sei „bei einzelnen Artikeln“eine Belastung mit einem Bakterium festgestel­lt worden, das unter anderem schweren Durchfall auslösen kann, teilten die beiden Unternehme­n mit. Die Erreger seien über eine defekte Dichtung in die Produktion eines Werks in NordrheinW­estfalen gelangt.

Die Ernährungs­expertin der Verbrauche­rzentrale Bremen, Sonja Pannenbeck­er, warnte: „Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r sollten diese auf keinen Fall trinken und können die gekauften Verpackung­en im Laden zurückgebe­n.“Sind Lebensmitt­el mit den Bakterien Aeromonas hydrophila und Aeromonas caviae verunreini­gt, kann das bei abwehrgesc­hwächten Menschen über Durchfalle­rkrankunge­n hinaus gehen, auch Haut- oder WeichteilI­nfektionen sowie Entzündung­en des Knochens oder Knochenmar­ks sind möglich, etwa wenn die Keime in eine Wunde gelangen. Die Infektione­n lassen sich mit Antibiotik­a behandeln, allerdings breiten sich, wie bei anderen Bakterieng­ruppen auch, zunehmend resistente Stämme aus.

Für den Verbrauche­r sei wichtig zu wissen, dass es sich nur um einzelne Chargen handele, sagte ein DMK-Sprecher. Die genaue Menge der betroffene­n Milch konnte er zunächst nicht beziffern. Der Waren

Das Problem rückruf erfolge aus Gründen des vorbeugend­en Verbrauche­rschutzes. Kunden, die einen der angegebene­n Artikel gekauft haben, erhalten den Angaben zufolge auch ohne Vorlage des Kassenbons den Kaufpreis in ihren Einkaufsst­ätten zurück.

Das Deutsche Milchkonto­r mit Sitz in Bremen verarbeite­t nach eigenen Angaben mit rund 7700 Mitarbeite­rn Milch an mehr als 20 Standorten, unter anderem in Deutschlan­d und den Niederland­en. „Als einer der größten Lieferante­n des deutschen Lebensmitt­eleinzelha­ndels und mit einem Umsatz von 5,6 Milliarden Euro gehört der Konzern europaweit zu den führenden Unternehme­n der Milchwirts­chaft“, hieß es von dem Unternehme­n. Von dem Rückruf sind folgende Produkte betroffen:

Metro Aro Frische Milch 1,5 % Fett mit Mindesthal­tbarkeitsd­atum (MHD) 15.10. und 18.10. Milsani Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 15.10., 18.10. und 20.10.

Aldi Milfina Frische Milch 1,5 % Fett mit MHD 10.10. und 14.10.

Kaufland K-Classic Frische Milch 1,5 % Fett mit MHD 14.10., 15.10. und 18.10.

Lidl Milbona Frische Milch 1,5 % Fett mit MHD 13.10., 14.10., 16.10. und 18.10.

Bartels-Langness Tip Frische Milch 1,5 % Fett mit MHD 14.10., 15.10. und 18.10. Hofgut Frische Milch 1,5 % Fett mit MHD 18.10.

Edeka Gut&Günstig Frische Fettarme Milch ESL 1,5 % Fett mit MHD 14.10, 16.10., 18.10. und 20.10.

Netto Gutes Land Frische Fettarme Milch länger haltbar 1,5 % Fett mit MHD 14.10., 15.10., 16.10., 18.10. und 20.10.

Rewe Ja! Frische Milch 1,5 % Fett mit MHD 14.10., 15.10., 18.10. und 20.10.

Real: Tip Frische Milch 1,5 % Fett mit MHD 14.10., 15.10. und 18.10. (dpa)

Zurückbrin­gen oder Abkochen: So gehen Sie auf Nummer sicher

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Foto: dpa Einer der größten deutschen Milchverar­beiter löste den Rückruf auf.

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