Ihre Zuhörer sind „Pe-geistert“
Konzert Die Sängerin Pe Werner wird von ihrer Fangemeinde in Vöhringen mit Beifall bedacht
Vöhringen In der deutschen Musikszene ist Pe Werner nicht die auflodernde Flamme, die nach einem Erfolg langsam wieder in sich zusammenfällt und schließlich erlischt: Seit 30 Jahren steht die Chansonette auf der Bühne und versteht es, ihr Publikum facettenreich immer wieder zu begeistern, so wie jüngst die etwa 150 Besucher im WolfgangEychmüller-Haus. Ihr Programm nennt sie „Von A nach Pe“.
Sie setzt beim Intro auf Bewährtes und haucht „Dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst“ins Mikrofon – ein Song, mit dem sie vor knapp 30 Jahren ihren nationalen Durchbruch schaffte. In Vöhringen will sie „die Rampensau rauslassen“, verspricht sie. Dazu braucht sie kein „großes Besteck“, ihr reicht der Mann am Klavier: Peter Grabinger. Er ist der ideale Partner für die Sängerin, sanftmütig und explosiv.
Als Künstlerin ist Pe Werner schwerlich in eine Schublade zu stecken. Sie kann frech und frivol, aber auch die Melancholie in persona sein. Ihr Auftritt ist ein buntes Konglomerat aus Balladen, die traurig stimmen, ans Herz gehen oder Songs, die Lebensfreude pur vermitteln. Ihre Stimme ist kraftvoll, dann wieder weich und zart. Eingestreute Kabaretteinlagen, wozu sie ihrer Stimme eine andere Klangfärbung gibt, sorgen dafür, dass der Abend nicht zu trist wird. Da spottet Werner auch über ihren ständigen Hunger und ein paar Pfunde zu viel. Kochen kann sie nicht, sagt sie, „aber gut essen gehen“.
Und dann gibt’s da noch das Gesangstrio „de luxe“. Hinzu kommt neben Grabinger der eigentlich für Ton und Licht zuständige Pit Lenz. Werners Stimme ist wandlungsreich, schwingt sich hinauf in höchste Höhen. Und wen stört es schon an diesem emotionsgeladenen Abend, wenn der Ton nicht da sitzt, wo er hingehört. Niemanden: Die Zuhörer scheinen gewissermaßen „Pegeistert“. Immer wieder spenden sie Zwischenapplaus, am Ende dann einen lang anhaltenden Beifall. (ub)