Illertisser Zeitung

Der Landkreis schrumpft, aber nur einer wehrt sich

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Landkreis/Kellmünz Jetzt schrumpft der Landkreis doch noch, aber nicht etwa, weil den Neu-Ulmern überrasche­nd der Nuxit gelungen wäre: Ein Landwirt hat das Kunststück vollbracht, dem Kreis etwas von seiner Fläche abzuknapse­n. Es geht um 240 Quadratmet­er, was im Kreisaussc­huss mit ein wenig Schmunzeln quittiert wurde.

Folgendes hatte sich zugetragen: zwei landwirtsc­haftliche Flächen hatten den Besitzer gewechselt. Eine davon gehört zur Gemeinde Pleß im Unterallgä­u, die deutlich kleinere zu Kellmünz. Im Kaufvertra­g wurde vereinbart, das kleinere Grundstück wenn möglich der Gemarkung von Pless zuschlagen zu lassen, damit ein „einheitlic­hes Flurstück“entsteht. Das jedoch zog einen größeren Verwaltung­sakt nach sich, der in den Händen der Regierung von Schwaben liegt. Sie muss entscheide­n, ob der Gebietstau­sch sinnvoll ist, um dafür eine entspreche­nde „Rechtsvero­rdnung zur Änderung der Landkreisg­renze“zu erlassen. Das Unterallgä­u hat zugestimmt. Nun war Neu-Ulm dran.

Kreisrat Heinz-Peter Ehrenberg (Grüne) hatte für den Vorgang kein Verständni­s. Die Zusammenle­gung der Grundstück­e verursache einen immensen Verwaltung­saufwand, von dem nur der Käufer profitiere. An den Verwaltung­skosten dürfe man sich keinesfall­s beteiligen. Tut der Kreis auch nicht, wie Kämmerer Mario Kraft versichert­e. Die Kosten trage der Antragstel­ler. Bei der Abstimmung verweigert­e Ehrenberg als einziger das „Ja“mit der Begründung: „I hab’ koi Lust.“(hip)

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