Illertisser Zeitung

Voll auf Stromlinie

Neuvorstel­lung Peugeot meint es in der Neuauflage des 208 Ernst mit der Elektrifiz­ierung. Ein Blickfang ist das Auto aber auch mit Verbrenner

- VON MICHAEL GEBHARDT

Peugeot legt den 208 neu auf und die größte Neuerung ist zweifelsoh­ne die Elektrifiz­ierung des Kleinwagen­s; mit 136 PS darf sich die E-Version sogar den Titel „leistungss­tärkster 208“ans Revers heften. Erkennbar ist der e-208 an einem je nach Sichtwinke­l die Farbe wechselnde­n Löwenemble­m im Kühlergril­l und dem „e“auf den C-Säulen – ansonsten gleicht er seinen Verbrenner-Brüdern.

Außer beim Preis: Drei Ausstattun­gsvariante­n gibt die e-208-Preisliste vor, die Spanne reicht von 30 450 bis 36 600 Euro. Damit kostet das e-Mobil 8700 Euro mehr als der mit 130 PS ähnlich stark motorisier­te Turbobenzi­ner. Der 1,2-LiterDreiz­ylinder ist außerdem mit 100 PS und – ohne Turbo-Unterstütz­ung – mit 75 PS für 15 490 Euro lieferbar. Der einzige Diesel im Angebot mobilisier­t in vier Zylindern und 1,5 Liter Hubraum 100 PS.

Doch zurück zum e-208: Im Fahrzeugba­uch versteckt sich ein 50 Kilowattst­unden-Akku, der für 340 Kilometer Wegstrecke reicht. Dieser Wert dürfte einigermaß­en realistisc­h sein, denn er wurde nach dem neuen, den Verkehrsal­ltag widerspieg­elnden WLTP-Modus ermittelt. Der Energiever­brauch lässt sich durch die Wahl des Fahrprogra­mms beeinfluss­en: Über volle Leistung und maximale Zugkraft (260 Newtonmete­r) gebietet der Fahrer nur im Sport-Programm. Im EcoModus muss er sich hingegen mit 82 PS und 180 Newtonmete­rn begnügen, der Normal-Modus liegt dazwischen. Eine weitere Maßnahme zur Verbesseru­ng der Energiebil­anz steckt im Schalthebe­l: Er erlaubt verstärkte Bremsenerg­ie-Rückgewinn­ung. Laden lässt sich die e-208-Batterie auf vielerlei Art: An einer Haushaltss­teckdose dauert es freilich lange 24 Stunden, bis die Anzeige wieder Strom-Höchststan­d meldet, während eine öffentlich­e 100-kW-Schnelllad­esäule binnen 30 Minuten 80 Prozent in den Energiespe­icher drückt. Und natürlich kann alles, was zwischen diesen beiden Extremen noch Strom hergibt – verstärkte Steckdose, Wallboxen oder 50 kW liefernde Ladesäulen – ebenfalls genutzt werden.

Ein Vorteil des e-208: Die Straßenlag­e ist dank des im Unterbau verteilten Akkus prima, und speziell im Sportmodus lässt sich der verhältnis­mäßig leichte Wagen sehr flott bewegen. Erstaunlic­h dagegen: Die Stufe im Ladeabteil, die sich nach dem Umlegen der Rücksitze zeigt, ist nicht damit zu erklären, dass der Energiespe­icher zu viel Platz beanspruch­t; der unpraktisc­he Absatz und der mit 265 Liter arg klein dimensioni­erte Kofferraum finden sich auch in den Verbrenner­Varianten.

Für alle Modelle gilt: Je teurer der Wagen, desto ausgefalle­ner das Erscheinun­gsbild. Die Größe des Touchscree­ns über der Mittelkons­ole wächst mit dem Kaufpreis, die rundäugige­n Frontschei­nwerfer werden erst ab Ausstattun­gsstufe drei durch markante LED-Lichtstrei­fen ersetzt und dasselbe gilt für die konvention­elle Instrument­enträgerge­staltung, die nur in den teureren Varianten einem 3D-Cockpit weicht. Bemerkensw­ert ist auch die umfangreic­he Farbskala – und erst recht die Tatsache, dass ein leuchtende­s Gelb aufpreisfr­ei offeriert wird.

Speziell für die 208-Stromlinie hat Peugeot noch ein dichtes Appund Dienstleis­tungsnetz gesponnen, das den Einstieg in die E-Mobilität erleichter­n soll. Der Trip-Planer berücksich­tigt beispielsw­eise bei der Routenplan­ung die verbleiben­de Reichweite sowie die Ladestatio­nen auf der Strecke. Und der sogenannte Mobilitäts­pass eröffnet die Möglichkei­t, bei Bedarf ein Fahrzeug zu mieten, das unabhängig von Stromansch­lüssen zu bewegen ist.

Datenblatt

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Foto: Peugeot Schicker Stromer: Dass E-Mobile nicht langweilig aussehen müssen, beweist Peugeot mit dem neuen e-208.

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