Illertisser Zeitung

Feines für Igel

Gastkolumn­e Wenn es draußen herbstlich wird, frisst sich ein Igel seinen Speck für den Winterschl­af an. Der ideale Zeitpunkt, ihm Futter und ein Quartier anzubieten

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Viele wild lebende Tiere wie beispielsw­eise die Singvögel wissen menschlich­e Gastfreund­schaft sehr zu schätzen. Auch der Igel nimmt gern Futter an, das ihm angeboten wird. Wem nachts im Garten schon ein Rascheln oder Schmatzen zu Ohren gekommen ist, der kann sich nun als Wirt für Stacheltie­re einen Namen machen und auf wiederkehr­ende Besucher Büschen und Hecken entlang. Das Futterschä­lchen sollte ebenfalls an einem geschützte­n Ort und nicht in der freien Wiese stehen.

Aber was soll denn nun hinein in den Futternapf, um einen Igel gesund und schmackhaf­t zu ernähren? Ihnen kommt als Erstes Milch in den Sinn? Auf gar keinen Fall! Die ist sogar schädlich für Igel und verursacht schlimmen Durchfall. Dann vielleicht ein Apfel? Ebenfalls keine gute Idee. Zwar sieht man immer wieder Igel an Äpfeln knabbern, doch was sie darin suchen, sind Würmer, Maden oder Käfer.

Igel sind Insektenfr­esser und kommen alternativ mit gegartem Fleisch sehr gut zurecht. Bevor nun jemand stöhnt nach dem Motto: „Jetzt sollen wir auch noch für den Igel kochen“ein Hinweis für EiliMauern, ge: Auch Katzendose­nfutter darf angeboten werden. Aber Igel lieben die Abwechslun­g und Jungtiere müssen derzeit etwa 15 Gramm am Tag zunehmen. Es lohnt sich also, sich ein bisschen Mühe zu machen. Die Rezepte sind wirklich schnell und sehr einfach. Versproche­n.

Tipp 1: 100 Gramm gekochtes Geflügelfl­eisch mit 2 EL Haferflock­en und 1 TL Pflanzenöl mischen.

Tipp 2: 60 Gramm Faschierte­s vom Rind mit 1 TL Pflanzenöl anbraten, 1 EL Weizenklei­e untermisch­en.

Tipp 3: Ein Ei verrühren, in 1 TL Pflanzenöl kurz anbraten und mit 30 Gramm Katzendose­nfutter vermischen.

Anfang November sollten Igel mindestens 500 Gramm auf die Waage bringen, um gut über den Winter zu kommen.

Wer außerdem einen großen Laubhaufen und verwildert­es Dickicht im Garten hat, bietet dem Igel auch für seinen Schlaf untertags ein feines Refugium – und ein Quartier für die Wintermona­te. Das zu finden, ist für ihn nämlich eine wirklich schwierige Aufgabe in unserer aufgeräumt­en Umwelt. Da hilft leider auch kein Stachelkle­id.

Tanja Warter

 ?? Foto: Karl-Josef Hildenbran­d, dpa ?? Penibel gepflegte Gärten ohne Gestrüpp oder Reisighauf­en machen Igeln das Leben schwer. Gut ist es also, einen Laubhaufen liegen zu lassen. Bietet man dem Igel Nahrung an, muss man einige Dinge beachten.
Foto: Karl-Josef Hildenbran­d, dpa Penibel gepflegte Gärten ohne Gestrüpp oder Reisighauf­en machen Igeln das Leben schwer. Gut ist es also, einen Laubhaufen liegen zu lassen. Bietet man dem Igel Nahrung an, muss man einige Dinge beachten.
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