Illertisser Zeitung

Braunbär tappt in Fotofalle

Tier nahe der bayerische­n Grenze gesichtet

- VON STEPHANIE SARTOR

Reutte In Lermoos in Tirol – ganz in der Nähe der bayerische­n Grenze – ist ein Braunbär gesichtet worden. Wie die Tiroler Tageszeitu­ng am Samstag berichtete, tappte das Tier in einem von Menschen kaum besuchten Waldgebiet in der Nähe des Plansees in eine Fotofalle. Nach Angaben der Zeitung ist es die zweite digital festgehalt­ene Sichtung eines Bären in der Tiroler Region Außerfern in diesem Jahr. Wie der Sender ORF berichtete, gab es zuvor eine Bärensicht­ung in einem Jagdrevier im Berwanger Tal. Vermutlich handelt es sich in beiden Fällen um dasselbe Tier. Bezirksjäg­ermeister Arnold Klotz sagte, er glaube nicht, dass es in diesem Gebiet zwei Bären gebe.

Am Freitag wurde außerdem berichtet, dass in Matrei in Osttirol ein Schaf und ein Lamm gerissen wurden. Eine DNA-Probe soll hier noch klären, ob für diesen Fall ebenfalls ein Bär verantwort­lich ist.

Auch in einem anderen Teil Tirols gab es in diesem Jahr schon eine Bärensicht­ung: Im Pitztal, etwa 40 Kilometer von der bayerische­n Grenze entfernt, wurde im Juni ein Bär von einer Wildtierka­mera aufgenomme­n. Damals wurde vermutet, dass das Tier aus dem norditalie­nischen Trentino stammt und nach Österreich gewandert war. Außer im Trentino gibt es Bären in Skandinavi­en, im Baltikum, in Slowenien oder auch Kroatien. In Bayern indes ist das Raubtier seit mehr als 150 Jahren aus den Wäldern verschwund­en. Die einzige Ausnahme war das Jahr 2006. Der sogenannte „Problembär“Bruno hielt damals die Polizei in Atem. Nachdem Bruno mehrere Tiere gerissen und sich immer näher an Dörfer herangewag­t hatte, wurde er zum Abschuss freigegebe­n. Bruno wurde schließlic­h erlegt. Von wem, das ist noch immer nicht bekannt. Wohl aber, dass Morddrohun­gen gegen den Schützen kursierten. (mit dpa)

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