Allgäuer Klinikverbund startet bald
Medizin Kartellamt hat nichts gegen die Fusion des Unterallgäuer und Oberallgäuer Verbands. Das medizinische Konzept steht noch nicht fest, doch für Patienten soll sich nichts ändern
Mindelheim Der Klinikverbund Kempten-Oberallgäu mit den Kreiskliniken Unterallgäu kann am 1. November 2019 formal seine Arbeit aufnehmen. Das Bundeskartellamt hatte keine Einwände gegen die Fusion, wie das Landratsamt Unterallgäu auf Anfrage mitteilte. Die Entscheidung der Berliner Bundesbehörde war am 25. September in Mindelheim eingegangen. Diese Nachricht ist von Landrat HansJoachim Weirather mit „Freude zur Kenntnis genommen“worden.
Der eng getaktete Zeitplan zum Vollzug der unternehmerischen Zusammenführung könne somit planmäßig umgesetzt werden, sodass zum 1. November der neue Klinikverbund Kempten-Oberallgäu-Unterallgäu seine Arbeit aufnehmen kann.
Damit sind nach der Fusion insgesamt drei Gebietskörperschaften an dem neuen Klinikverbund paritätisch beteiligt: die Stadt Kempten, die Landkreise Unterallgäu sowie Oberallgäu. Für die Patienten ändert sich zunächst nichts. Der Zusammenschluss bringt für die Kliniken Mindelheim und Ottobeuren zum Stichtag der Fusion in Bezug auf die Versorgung der Patienten keine Veränderungen, heißt es vonseiten des Landratsamtes. Die Patientenversorgung werde wie bisher in den bestehenden Fachabteilungen stattfinden.
Allerdings werden die Kliniken ab November nicht mehr von dem Kommunalunternehmen Kreiskliniken Unterallgäu, sondern von dem neuen Klinikverbund Kempten-Oberallgäu-Unterallgäu in der Rechtsform einer GmbH betrieben. Dieser wird auch der zukünftige Arbeitgeber der rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bisherigen Kreiskliniken sein, deren Arbeitsverträge in den neuen Klinikverbund übertragen werden. Dies bedeutet für die Mitarbeiter, dass die bisher für sie geltenden arbeitsvertraglichen Bedingungen, insbesondere Gehälter, Arbeitszeiten, Urlaub sowie Kündigungsschutz unverändert bleiben.
Eine weitere Veränderung wird sich zum November im Bereich der Geschäftsführung ergeben. Diese wird zukünftig von der Sana Kliniken AG gestellt werden. Die Geschäftsführung des Klinikverbunds Kempten-Oberallgäu-Unterallgäu wird somit aus den Geschäftsführern Andreas Ruland, Michael Osberghaus, Markus Treffler und dem bisherigen Vorstand der Kreiskliniken Unterallgäu Franz Huber bestehen.
Der neue Klinikverbund werde seinen Patienten eine „umfassende medizinische Versorgung“anbieten. Alle medizinischen Fachgebiete bis auf die Herzchirurgie und die Transplantationschirurgie werden an den sechs Standorten vorgehalten und sollen zukünftig weiter ausgebaut werden. Durch den Zusammenschluss entsteht, nach dem Uniklinikum Augsburg, der zweitgrößte kommunale Krankenhausträger in Schwaben. Mit fast 60.000 stationären Patienten pro Jahr und annähernd 4.000 Mitarbeitern stellt der neue Klinikverbund außerdem einen der größten Arbeitgeber im Allgäu dar.
Das medizinische Leistungsangebot werde im Rahmen eines interdisziplinären, dynamischen Prozesses von allen Beteiligten sukzessiv erarbeitet. Mit anderen Worten: Die Details, welche Medizin an welchem Standort vorgehalten wird, stehen derzeit noch nicht fest. (mz)