Elias will Zugführer bei der Feuerwehr werden
Beruf Der siebenjährige Elias Heiß aus Vöhringen spricht im Interview über seine Bewerbung in München
Vöhringen Elias Heiß ist sieben Jahre alt und weiß schon sehr genau, was er werden will: Feuerwehrmann in der Landeshauptstadt. Das hat sich der Zweitklässler aus Vöhringen vorgenommen und bereits eine Bewerbung bei der Münchner Berufsfeuerwehr eingereicht. Diese war hocherfreut über den Nachwuchs, meinte aber, dass Elias erst einmal 18 Jahre werden solle und vor allem die Schule gut zu Ende bringen müsse. Wir sprachen mit dem Buben, der betont, dass er Zugführer werden möchte.
Elias, was hat dich auf die Idee gebracht, Feuerwehrmann zu werden? Elias: Mein Papa ist auch bei der Feuerwehr, viele Jahre schon. Außerdem haben wir in der Garage einen Feuerwehr-Oldtimer stehen, der ist cool. Seit ich drei Jahre alt bin, bin ich bei der Kinderfeuerwehr in Illerberg. Da lernen wir, wie man sich verhalten muss, wenn’s brennt, und ein Lagerfeuer haben wir auch schon gelöscht.
Papa Stefan Heiß: Da leisteten die Feuerwehrleute Hilfestellung. Denn in der Illerberger Kinderfeuerwehr wissen wir, was man Kindern zumuten kann und was nicht.
Wie viele sind es denn bei der Illerberger Kinderfeuerwehr?
Elias: Wir sind 21. Die meisten sind Buben, es gibt auch Mädchen bei uns, aber wir sind besser.
Du hast an die Berufsfeuerwehr in München einen Brief geschrieben und dich beworben. Wie bist du auf die Idee gekommen?
Elias: Ich habe mal im Fernsehen gesehen, wie die Feuerwehr ausgerückt ist. Das Haus, in dem die Feuerwehr ist, ist voll cool und das Innere auch. Viele Autos sind da weggefahren. Und das interessierte mich. Stefan Heiß: Wir wollten, dass der Bub in den Ferien das Schreiben nicht verlernt und das Lesen. Und so hat Elias schreiben geübt, wenn er auch zunächst nicht wollte. Er meinte, ein Feuerwehrmann brauche nicht zu schreiben. Dann habe ich ihm erklärt, dass auch Feuerwehrleute schreiben können müssen. Aber auf die Idee, einen Brief an die Feuerwehr München zu schreiben, ist der Bub von alleine gekommen, da gab es keinen Impuls von mir. Kennst du denn schon den Unterschied zwischen freiwilliger Feuerwehr und Berufsfeuerwehr?
Elias: Klar, das hat mir mein Papa schon erklärt. Und ich weiß, dass die, die von der freiwilligen Feuerwehr sind, zu Hause schlafen. Die aber bei der Berufsfeuerwehr sind, dürfen auf der Wache schlafen. Stefan Heiß: Es gibt einen 24-Stunden-Dienst.
An wen hast du denn den Brief gerichtet?
Elias: Ich habe geschrieben: „Hallo, Herr Kommandant, ich heiße Elias und bin 7 Jahre alt. Wenn ich groß bin, möchte ich Feuerwehrmann werden und bei der Berufsfeuerwehr München arbeiten. Ihr macht echt coole Sachen. Ich möchte mich jetzt schon um eine Stelle bewerben. Liebe Grüße“und dann mit Namen drunter.
Hast du eine Antwort bekommen und hast du lange warten müssen?
Elias: Nein, überhaupt nicht. Gleich nach ein paar Tagen war ein Brief da. Die haben sich sehr gefreut. Aber ich muss warten, bis ich 18 Jahre alt bin. Und Bastelsachen haben sie auch mitgeschickt.
Was gefällt dir noch an der Arbeit der Feuerwehr? Willst du auch Kommandant werden?
Elias: Och, nein, ich denke an Zugführer. Dann kann ich anderen zeigen, wie man richtig löscht.
Du kennst dich mit Fachausdrücken aber gut aus. Kompliment!
Stefan Heiß: Das muss nicht wundern, er kriegt bei der Kinderfeuerwehr viel mit. Die machen in Illerberg einen guten Job.
Interview: Ursula K. Balken
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