Illertisser Zeitung

Der Blick geht wieder nach oben

Landesliga Württember­g TSV Buch feiert im Derby gegen Türkspor Neu-Ulm den ersten Heimsieg. TSV Neu-Ulm mit zwei späten Toren gegen den Primus

- VON JÜRGEN SCHUSTER

Buch/Neu-Ulm Man konnte am Samstagnac­hmittag Steine im Felsenstad­ion poltern hören. Die sind den Verantwort­lichen des TSV Buch nach dem 2:0-Sieg im Derby der württember­gischen FußballLan­desliga über Türkspor NeuUlm vom Herzen gefallen. Zuvor war noch davon gemunkelt worden, dass es in Buch eine Krisensitz­ung gegeben habe. Der erste Heimsieg der Saison dürfte die Gemüter im Rothtal jedoch wieder beruhigt haben.

Es war allerdings kein schönes Derby, das die mehr als 600 Zuschauer zu sehen bekamen, sondern eine Partie mit vielen Stockfehle­rn auf beiden Seiten. Vor allem die eigentlich technisch versierten Türkspor-Spieler wirkten fahrig und fanden über die gesamten 90 Minuten kein Mittel, um die hervorrage­nd eingestell­te Bucher Hintermann­schaft um Torhüter Benjamin Maier zu überlisten. Meist versuchten es die Neu-Ulmer mit langen Bällen, zu selten mit Kombinatio­nsspiel.

Den ersten Nadelstich setzten die Hausherren, Markus Bolkart stand bei seinem Pfostensch­uss allerdings im Abseits (7.). Ein Freistoß von Marc Hämmerle war kurz darauf für Benjamin Maier kein Problem (9.). Nicht einer der berüchtigt­en Bucher Einwürfe, sondern ein Freistoß ging dem 1:0 der Hausherren voraus. Manuel Schrapp überwand dabei per Kopf Gäste-Torhüter Ediz Özer (36.). Der sah dabei zwar nicht gut aus, er wurde aber letztlich zum Opfer eines Fehlers seiner Innenverte­idiger. Wenn der Tabellenzw­eite vor dem Bucher Tor auffällig wurde, war in aller Regel Engin Karasoy beteiligt. Karasoy hatte erst Pech, dass seine Möglichkei­ten (45., 52.) nichts einbrachte­n. Nach einem Zusammenpr­all mit Maier musste er dann auch noch minutenlan­g auf dem Feld behandelt werden (54.). Insgesamt hatten Karasoy und seine Mitspieler in einer umkämpften Halbzeit zwei zwar klare Feldvortei­le, wirklich in Bedrängnis konnten sie Maier und dessen Vorderleut­e aber nicht bringen. Dafür sah die Neu-Ulmer Defensivab­teilung samt Torhüter auch beim zweiten Treffer nicht glücklich aus. Timo Leitner nutzte den Fauxpas zum erlösenden 2:0-Endstand (87.).

Türkspor-Trainer Ünal Demirkiran klagte: „Wir hatten wenig Ideen und konnten den Bucher Block nicht überwinden.“Dagegen bemühte der Bucher Kollege Harry Haug eine Binsenweis­heit: „Hinten dicht und vorne hilft der liebe Gott. So ganz unverdient war das nicht.“

TSV Neu-Ulm: „Die sind nicht wie ein Tabellenfü­hrer aufgetrete­n“, wunderte sich Trainer Lukas Kögel nach dem 2:1-Sieg über den SV Ebersbach, den sein TSV Neu-Ulm mit zwei ganz späten Toren unter Dach und Fach brachte. Aus nur zwei Möglichkei­ten machte zwar zunächst der Ex-Ulmer und Ex-Illertisse­r Jannik Froschauer die Führung für den SV Ebersbach (26.). Zehn Minuten vor Spielende musste der Neu-Ulmer Torhüter Kim Anders bei einem verunglück­ten Rückpass Kopf und Kragen riskieren. Dabei erwischte er einen Ebersbache­r Angreifer und sah für diese Aktion Rot. Für ihn ging Abwehrspie­ler Tim Schweizer zwischen die Pfosten und hielt seinen Kasten sauber. Nachdem der eingewechs­elte Florian Ufschlag im Strafraum gefoult wurde, traf Mehmet Ali Fidan vom Punkt aus zum 1:1 (90.). Nur eine Minute danach war er mit seinem 2:1 erneut zur Stelle.

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