Illertisser Zeitung

Musikalisc­her Kurztrip von Vöhringen nach Italien

Kultur Das Italo-Pop-Musical „Azzurro“begeistert die Zuhörer im Kulturzent­rum mit bekannten Hits und Eigenkompo­sitionen

- VON ROLAND FURTHMAIR

Vöhringen Mit einem Volltreffe­r startete die Abo-Saison im Vöhringer Kulturzent­rum mit dem Musical „Azzurro“vor voll besetzten Rängen. Die Show mit der Italo-PopBand „I Dolci Signori“war für die Besucher wie ein Kurzurlaub nach Italien – ohne das eigene Land verlassen zu müssen.

Die Sänger Rocky Verardo und Gianni Carrera setzten mit CoverVersi­onen bekannter Italo-Hits Musikern wie Al Bano und Romina Power, Eros Ramazzotti oder Adriano Celentano ein Denkmal. Das kam bei den Zuhörern gut an. Die über dreistündi­ge Show drehte sich um die Liebschaft zwischen der deutschen Frauke, die als enttäuscht­e Rucksack-Touristin unterwegs ist und dem unglücklic­hen Rocky mit seiner roten Vespa. Singend und tanzend feiern die beiden ein „lieto fine“, ein glückliche­s Ende, zu dem das Publikum stehend applaudier­te.

Die Erwartunge­n an den MusicalAbe­nd waren groß, denn italienisc­her Lebensgenu­ss, das Meer, die Musik – all das fasziniert und lässt viele deutsche Touristen Sommer für Sommer die Staus am Brenner erdulden. Die acht Musiker präsentier­ten zusammen mit den süditalien­ischen Sängern Rocky Verardo und Gianni Carrera eine Mischung aus Italo-Pop-Klassikern, aktuellen Hits und Eigenkompo­sitionen. Lieder wie „Azzurro“, „Senza una Donna“, Ma-ma-Maria“oder „Gloria“sorgten bei den Gästen für Urlaubssti­mmung

Als Kontrast dazu diente die frustriert­e Frauke, die ihre Wut-Eskapaden stets mit einem Klassiker von Heino abreagiere­n musste. Was wären die Italo-Hits ohne die typischen Klischees von unglücklic­hen Liebschaft­en, sizilianis­chen Großfamili­en, Mafiosi und Gastarbeit­ern, die mittellose Nachkommen „nach Gelsenkirc­hen schicken, um beim Kohleabbau Geld zu verdienen.“Daraus wird natürlich nichts – aber Musik machen können die Mittellose­n allesamt. Die clevere Frauke verhilft mit Insiderwis­sen den italienisc­hen Musikern, nicht mit leeren Händen in die Heimat zurückzuke­hren.

Die Liebschaft zwischen Rocky und Frauke findet im Schlusswor­t von Rocky ein glückliche­s Ende: „Bei uns dreht sich doch alles um Liebe und Musik, um Vespas und die Bosheit der Frauen“, lauteten seine Erkenntnis­se, um sich am Ende eng umschlunge­n mit seiner Frauke zurückzuzi­ehen.

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Foto: Roland Furthmair Im Italo-Pop-Musical „Azzurro“begeistert der Italiener Rocky die deutsche Rucksackto­uristin Frauke mit seiner roten Vespa.
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Archivbild: privat Auch das Vöhlinschl­oss von oben war im Film zu sehen.

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