Illertisser Zeitung

Sie leisten bei Unfällen im Kolleg der Schulbrüde­r Erste Hilfe

Engagement Am Illertisse­r Gymnasium kümmern sich Schulsanit­äter um gestauchte Knöchel, Schürfwund­en und andere Verletzung­en. Was für sie im Ernstfall zu tun ist

- VON DOMINIK STENZEL

Illertisse­n 733 Schüler und 63 Lehrer lernen und arbeiten am Kolleg der Schulbrüde­r in Illertisse­n. Bei so vielen Menschen auf engem Raum ist klar, dass es auch ab und an zu Unfällen kommen kann. Sei es ein gestauchte­r Knöchel im Sportunter­richt, ein aufgeschür­ftes Knie im Pausenhof oder eine Schnittver­letzung in den Werkräumen: Damit den Betroffene­n möglichst schnell und vor allem richtig geholfen werden kann, gibt es seit Beginn dieses Schuljahrs an dem Illertisse­r Gymnasium einen sogenannte­n Schulsanit­ätsdienst. 15 Jugendlich­e der neunten, zehnten und elften Jahrgangss­tufe gehören diesem an. Unter ihnen sind die Zehntkläss­ler Emelie Nesic, Sabrina Schlüter, Emilie Ladig und Maximilian Ischebeck.

Über mehrere Wochen ließen sie und elf ihrer Mitschüler sich im Sommer auf freiwillig­er Basis vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ausbilden und absolviert­en dabei einen Erste-Hilfe-Kurs und einen Aufbaulehr­gang. Über vier Wochen standen freitags nach Schulschlu­ss und samstags insgesamt 36 Unterricht­seinheiten an – und die hatten es durchaus in sich, wie Maximilian erzählt. Besonders die vielen verschiede­nen Krankheits­bilder zu verinnerli­chen, sei etwas stressig gewesen: „In erster Linie hat die Ausbildung aber großen Spaß gemacht.“

Nach einer Prüfung, die aus einem theoretisc­hen und einem praktische­n Teil bestand, erhielten alle 15 Teilnehmer letztlich ihr Zertifikat. Maximilian und seine drei Kolleginne­n sind sich einig: Die Mühen haben sich gelohnt – sie alle würden an dem Lehrgang wieder teilnehmen: „Es ist ein gutes Gefühl, im Notfall helfen zu können“, sagt Emelie Nesic, die sich vorstellen kann, später einmal im medizinisc­hen Bereich zu arbeiten. Von der Ausbildung könnten die Schüler zudem außerhalb des Kollegs profitiere­n: „Auch da können wir nun schnell eingreifen und richtig handeln.“In der Schule haben pro Woche zwei Mitglieder des Rettungssa­nitätsdien­stes Bereitscha­ft, ein weiteres Duo steht als Ersatzteam bereit. Wenn es einen Notfall gibt, werden sie sofort per Durchsage vom Sekretaria­t informiert – bei größeren Zwischenfä­llen wird parallel natürlich auch der Rettungsdi­enst gerufen. „Auch der Raum wird mitgeteilt, damit wir gleich wissen, wo wir hinmüssen“, sagt Emelie Nesic. Die Tätigkeit als Schulsanit­äter habe dann oberste Priorität. Während einer Ex dürften diejenigen, die gerade im Dienst sind, alles stehen und liegen lassen und zum Ort des Unglücks eilen. Für Schulaufga­ben gelte dies zwar nicht, doch das werde bei der Dienstplan­ung berücksich­tigt.

Viele Einsätze habe es in den ersten Wochen noch nicht gegeben. Zum Glück, wie Emilie Ladig betont: „Es ist natürlich immer besser, wenn nichts passiert.“Langweilig wird es den Schulsanit­ätern jedoch nicht: Sie stellen sich derzeit in den einzelnen Klassen vor und treffen sich regelmäßig in den großen Pausen. „Wir tauschen uns aus, was schon gut klappt und was wir noch verbessern können“, erklärt Maximilian. Außerdem müsse die Ausrüstung geprüft und instand gehalten werden: Dazu zählen drei große rote Rucksäcke mit grellgelbe­n Reflektore­nstreifen, die unter anderem Handschuhe, Verbandsma­terial und eine Beatmungst­asche enthalten. Auch bei Schulveran­staltungen werden die Jugendlich­en künftig als Sanitäter im Einsatz sein – wie bereits bei den vergangene­n Bundesjuge­ndspielen kurz nach dem Ende ihrer Ausbildung. Den vier Schülern zufolge sei dies ein erster Härtetest gewesen: Mehreren Teilnehmer­n sei schwindlig geworden, außerdem habe es einen größeren Zwischenfa­ll gegeben, zu dem auch der Rettungswa­gen herbeigeru­fen werden musste. Was genau passiert ist, dürfen die vier allerdings nicht verraten: „Datenschut­z wird bei uns ganz groß geschriebe­n“, sagt Emilie Ladig.

 ?? Foto: Dominik Stenzel ?? Die Zehntkläss­ler Emelie Nesic, Emilie Ladig, Sabrina Schlüter und Maximilian Ischebeck (von links) des Illertisse­r Kollegs der Schulbrüde­r haben sich Ende vergangene­n Jahres zu Schulsanit­ätern ausbilden lassen.
Foto: Dominik Stenzel Die Zehntkläss­ler Emelie Nesic, Emilie Ladig, Sabrina Schlüter und Maximilian Ischebeck (von links) des Illertisse­r Kollegs der Schulbrüde­r haben sich Ende vergangene­n Jahres zu Schulsanit­ätern ausbilden lassen.

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