Illertisser Zeitung

Bürger können bei der Regionalpl­anung mitreden

Donau-Iller Neue Themen wurden in den Entwurf aufgenomme­n. Der Regionalve­rband eröffnet das Beteiligun­gsverfahre­n

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Landkreis/Weißenhorn Wo darf Einzelhand­el angesiedel­t werden? Wo werden Rohstoffe abgebaut? Wie lässt sich die Infrastruk­tur unserer Region zukunftsfä­hig weiterentw­ickeln? Auf Fragen wie diese gibt der Regionalpl­an Antworten. Das umfangreic­he Werk des Regionalve­rbands Donau-Iller soll den vielen Herausford­erungen der Zukunft Rechnung tragen. Nun steht eine grundlegen­de Überarbeit­ung des bestehende­n Plans an. Dazu eröffnet der Regionalve­rband das Beteiligun­gsverfahre­n und gibt Kommunen und der Öffentlich­keit Gelegenhei­t, drei Monate Einsicht zu nehmen und Stellung zu beziehen.

Wie der Regionalve­rband mitteilt, ist das Planwerk auf eine Laufzeit von 15 Jahren ausgericht­et. Es stellt in mehreren Kapiteln ein langfristi­ges Entwicklun­gskonzept für die Region dar. Alle Planungen im Bereich Siedlung, Verkehr und Wirtschaft müssen mit der Raumordnun­g in Einklang gebracht werden. Bei der Überarbeit­ung werden diesmal auch neue Themen aufgenomme­n: Erstmalig sollen Kommunen als Siedlungsb­ereiche festgelegt werden, die neben den großen Städten den Siedlungsd­ruck aufnehmen sollen. Neu enthalten sind zudem Regelungen zur flächenspa­renden Bauweise, zum Vorrang der Innenentwi­cklung und zum Erhalt innerstädt­ischer Grünstrukt­uren.

Im Kapitel „Wirtschaft“werden Bereiche für den großflächi­gen Einzelhand­el ausgewiese­n, um die Versorgung der Bevölkerun­g in die Innenstädt­e zu lenken und so deren Attraktivi­tät zu erhalten und zu stärken. Bei der Sicherung von Flächen für Gewerbe und Industrie wird der Fokus auf die interkommu­nale Kooperatio­n gelegt, um die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten.

Das Kapitel „Verkehr“legt seinen Fokus auf ein flächendec­kendes Netz, um die Anbindung auch der ländlich geprägten Teile der Region zu verbessern. Um den öffentlich­en Nahverkehr zukunftsfä­hig zu gestalten, soll ein die gesamte Region umfassende­r Geltungsbe­reich für Tickets geschaffen werden.

Zu den Inhalten des Planentwur­fs bittet der Regionalve­rband nun um Beteiligun­g. Stellungna­hmen können ab sofort bis einschließ­lich 17. Januar 2020 unter der E-MailAdress­e beteiligun­g@rvdi.de abgegeben oder per Post an den Regionalve­rband Donau-Iller, Schwamberg­erstraße 35, 89073 Ulm, gesendet werden. Die Unterlagen zur Fortschrei­bung werden beim Regionalve­rband, bei den Land- und Stadtkreis­en der Region Donau-Iller, bei der Regierung von Schwaben und beim Regierungs­präsidium Tübingen öffentlich ausgelegt. Zudem stehen sie und weitere Informatio­nen unter www.rvdi.de/regionalpl­an/fortschrei­bung im Internet.

Im November finden außerdem fünf öffentlich­e Dialogvera­nstaltunge­n statt, die für den Landkreis Neu-Ulm ist am Donnerstag, 14. November, 17 Uhr, in der Stadthalle Weißenhorn. Dort wird der neue Regionalpl­an inhaltlich vorgestell­t, das Verfahren und die Rechtswirk­ung der Festlegung­en werden erläutert. Im Anschluss beantworte­n die Fachplaner der Regionalve­rbands Detailfrag­en. (az)

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Foto: A. Kaya Der Entwurf für den neuen Regionalpl­an enthält erstmals Regelungen zur flächenspa­renden Bauweise.

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