Illertisser Zeitung

Bald fliegen sie wieder

Turnen Sage und schreibe sechs Monate lang hatten die Pfuhler Pause. Am Wochenende starten sie in die zweite Saisonhälf­te der Bundesliga – ihre ambitionie­rten Ziele sind geblieben

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Pfuhl Nach fast sechsmonat­iger Wettkampfp­ause startet die Kunstturn-Bundesliga am kommenden Wochenende in die zweite Saisonhälf­te. Für die Mannschaft des TSV Pfuhl geht es dabei am Samstag (18 Uhr) in heimischer Halle gegen den TV Wetzgau aus Schwäbisch Gmünd. Sicher starten die Pfuhler als Außenseite­r in diesen Wettkampf, denn während sie erst mal nur um den Verbleib in der Bundesliga kämpfen, orientiere­n sich die Gäste als Dritter mit Siegen gegen den Siegerländ­er KV und in Vinnhorst bei einer Niederlage in Cottbus an den vorderen Tabellenpl­ätzen. Immerhin hat der TSV Pfuhl vor der langen Sommerpaus­e nach den klaren Auftaktnie­derlagen gegen Straubenha­rdt und die TG Saar dann gegen den alten Rivalen StTV Singen vor eigenem Publikum gewonnen und damit den ersten und ganz wichtigen Schritt in Richtung Klassenerh­alt gemacht. „Wir haben im Sommer sehr gut trainiert und an unseren Übungen gefeilt“, sagt Pfuhls Mannschaft­sführer Timo Rister vor dem Kampf gegen Wetzgau. „Wir werden am Samstag wie immer unser Bestes geben, aber noch wichtiger ist dann unser nächster Heimkampf gegen den Siegerländ­er KV. Da haben wir auf jeden Fall eine Siegchance.“

Gegen den TV Wetzgau wird es auch darauf ankommen, mit welchem Team die Gäste antreten. Möglich, dass Spitzentur­ner wie Andreas Toba und der Russe Artur Dalaloyan nach der Weltmeiste­rschaft in Stuttgart nun erst einmal eine Pause einlegen. Der 23-jährige Dalaloyan, dessen Heimatvere­in Dynamo Moskau ist und der für Russland antrat, wurde im Mehrkampf just Vizeweltme­ister. Toba erreichte bei der WM als einziger Deutscher das Mehrkampf-Finale der besten 24 und belegte nach schwachem Beginn und einer kleinen Aufholjagd am Ende Rang 19. Die Wetzgauer haben natürlich noch weitere Spitzentur­ner. Zu nennen wäre hier auf jeden Fall Helge Liebrich, seit Jahren Mitglied des deutschen Nationalte­ams und gegen Vinnhorst vor Toba und Dalaloyan bester Scorer seiner Mannschaft.

Bei den Pfuhlern haben sich alle Turner gesund und fit gemeldet, sodass Trainer Rolandas Zaksauskas gegen den TV Wetzgau das momentan beste Team aufbieten kann. Dazu gehören auch die Ausländer Dimitrij Lankin (Russland) und Joshua Nathan (Großbritan­nien). Obwohl Lankin in der Bundesliga zu den Besten zählt, wurde er im Gegensatz zu vielen ausländisc­hen Turnern von deutschen Erstligakl­ubs nicht für die WM nominiert. In Russland gibt es so viele starke Turner, dass der 22-Jährige durchs Raster fiel. „Wir wollen gegen Wetzgau zumindest möglichst viele Gerätepunk­te holen“, sagt Timo Rister. Deren Anzahl könnte am Saisonende den Ausschlag über den Verbleib in der Liga geben. „Bisher ist für uns alles nach Plan gelaufen“, sagt der Pfuhler Mannschaft­sführer. „In der Pause haben wir noch etwas schwierige­re Elemente und schönere Übungsteil­e trainiert. Wir denken, dass wir jetzt sicherer in die nächsten Wettkämpfe gehen.“

Dafür wollen neben Lankin und Nathan, von denen wegen ihres Ausländers­tatus pro Gerät nur einer eingesetzt werden darf, insbesonde­re auch Rister selbst sowie voraussich­tlich Jonas Useldinger, Florian Reindl, Linus Mikschl und Youngster Alexander Kunz sorgen. Zumindest mit guten Leistungen und einem achtbaren Ergebnis soll das Publikum auf den folgenden Heimkampf gegen den Siegerländ­er KV eingestimm­t werden, in dem der Klassenerh­alt unter Dach und Fach gebracht werden kann. Sollte den Pfuhlern aber eine Überraschu­ng gegen Wetzgau gelingen, würden die Karten im Abstiegska­mpf neu gemischt und die Turner könnten dem Rest der Saison schon recht gelassen entgegenbl­icken.

Wetzgaus Spitzentur­ner könnten pausieren

 ?? Foto: Stefan Kümmritz ?? Der Pfuhler Turner Timo Rister während seiner Bodenübung bei einem Wettkampf im April. Sechs Monate hatte der TSV zu überbrücke­n, ehe es an diesem Wochenende mit der zweiten Saisonhälf­te der Bundesliga weitergeht.
Foto: Stefan Kümmritz Der Pfuhler Turner Timo Rister während seiner Bodenübung bei einem Wettkampf im April. Sechs Monate hatte der TSV zu überbrücke­n, ehe es an diesem Wochenende mit der zweiten Saisonhälf­te der Bundesliga weitergeht.

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