Trump ist nicht allein
Eine Galerie spezieller US-Präsidenten
Nein, das Buch ändert auch nichts daran, dass es unfassbar bleibt, wie einer US-Präsident werden konnte, der im Wahlkampf tönte, ein erfolgreicher Mann könne sich bei Frauen alles erlauben – „You can grab her by the pussy“! Aber abenteuerlich ist doch auch, was der für deutsche Zeitungen aus seiner Heimat berichtende Ronald D. Gerste über ein in Teilen ziemlich dreckiges Dutzend anderer Präsidenten zu erzählen hat. Um beim Thema zu bleiben: „A day without getting laid is a day lost“, ein Tag ohne flachgelegt zu werden, ist ein verlorener Tag – war das Motto von John F. Kennedy, der darum auch auf Reisen an jedem Abend versorgt sein wollte.
Aber das Panorama ist bunt. Der tyrannische Andrew Jackson nahm in einem Duell ungerührt einen Brustschuss hin und tötete kaltblütig sein Gegenüber. Es sind Tragödien dabei, wie die des Franklin Pierce, ein Trinker und alles andere als ein Kriegsheld, der alle drei Kinder verlor; auch Theodor Roosevelt, dem am selben Tag Mutter und Frau verstarben, woraufhin er sich, gerade 26, von Tochter und Leben abwandte und allein in einer Blockhütte lebte. Und es gibt Kerniges wie bei Harry Truman, der seinen General im Pazifikkrieg, Mac-Arthur, rausschmiss: „Ich habe ihn nicht gefeuert, weil er ein dämlicher Hurensohn ist, auch wenn er das ist …, sondern weil er die Autorität des Präsidenten nicht respektieren wollte.“Pointierte Porträts, guter Lesestoff. (ws)