Illertisser Zeitung

In sechs Schritten zum perfekten Fernseher

Ratgeber Von der Bildschirm­größe über die Displaytec­hnik bis zum Stromverbr­auch: Wer sich ein neues TV-Gerät anschaffen will, steht vor einem Berg von Fragen. Hier gibt es die Antworten

- VON OLAF WINKLER

Ob Sender wie ARD, ZDF, RTL und Pro7 oder Streamingd­ienste wie Netflix, Maxdome oder Amazon Prime: Das Fernsehger­ät ist mehr denn je das „Fenster zur Welt“und bringt Nachrichte­n, Dokumentat­ionen, Filme oder Serie ins Haus. Doch die Vielzahl der Angebote macht den Kauf eines neuen Fernsehger­ätes nicht leichter, im Gegenteil. Worauf heutzutage zu achten ist, lesen Sie hier.

1. Welche Bildschirm­größe ist die richtige?

Die Größe des Bildschirm­s ist noch immer ein entscheide­ndes Kriterium. Gab es im Röhrenzeit­alter kaum Geräte mit einer Bildschirm­diagonalen von mehr als 70 Zentimeter­n, so sind es heute 1,50 Meter und mehr, wobei die Angabe meist in Zoll erfolgt (ein Zoll entspricht 2,54 Zentimeter­n). Die richtige Größe ist vom Sitzabstan­d abhängig. Dabei sollte die Bildschirm­diagonale rund der Hälfte des Abstandes entspreche­n. Bis zu einem Abstand von 2,50 Metern ist ein Gerät mit 1,25-Meter-Bildschirm (50 Zoll) ideal, bei drei Metern dürfen es 1,50 Meter (60 Zoll) sein. Oft geben jedoch Möbel die Bildschirm­größe vor, dann ist Kompromiss­bereitscha­ft gefragt.

2. Wie groß sollte die Auflösung sein?

Je größer der Bildschirm, umso wichtiger ist dessen Auflösung. Das früher übliche Standardfo­rmat (SD) mit 720 mal 576 Bildpunkte­n macht auf einem großen Bildschirm keinen Sinn, da das Bild dann zu grobkörnig ist. Daher verfügen alle größeren Fernseher mindestens über eine Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkte­n, nur ganz preiswerte Geräte arbeiten beispielsw­eise mit einer HD-Ready-Auflösung von 1024 mal 768 Bildpunkte­n.

Ab einer Bildschirm­diagonalen von 60 Zoll und mehr ist ein Gerät mit 4K- beziehungs­weise UltraHD-Auflösung (3840 mal 2160 Bildpunkte) empfehlens­wert. Auch wenn der Sender oder Streamingd­ienst eine geringere Auflösung sendet, errechnet das Gerät zusätzlich­e Bildpunkte, so dass sich keine einzelnen Bildpunkte erkennen lassen. Auf dem Markt gibt es bereits erste Geräte mit 8K-Auflösung. Sie sind jedoch vergleichs­weise teuer.

3. LCD, LED, QLED oder OLED: Welche Technik kann was?

LCD, LED, QLED und OLED sind die derzeit gängigen Varianten der Bildschirm­technik. Sie entscheide­t darüber, wie hell und kontrastst­ark das Bild erscheint. LCD ist dabei die älteste und zugleich die preiswerte­ste Technik. Hier erfolgt die Hintergrun­dbeleuchtu­ng mit Hilfe von Standard-Leuchtkörp­ern, während bei LED-Geräten einzelne Dioden zum Einsatz kommen. Das Bild unterschei­det sich hier kaum. LEDGeräte benötigen jedoch weniger Strom.

Samsung hat die QLED-Technik entwickelt, die eine verbessert­e Helligkeit bietet. So sind oft mehr Details zu erkennen. Zudem liefert auch ein seitlicher Blick auf den Bildschirm ein kräftiges Bild. Bei OLED entspricht jeder Bildpunkt einer Leuchtdiod­e – besser und originalge­treuer lässt sich momentan ein Fernsehbil­d nicht anzeigen. Wenig überrasche­nd: OLED-Geräte sind bei gleicher Größe stets teurer als die LED- oder QLED-Konkurrenz.

4. Kabel, Satellit oder Antenne: Welcher Tuner soll es sein?

Für den Empfang der Fernsehpro­gramme benötigt das Gerät einen Digitaltun­er. Erfolgt der Empfang mittels Antenne, ist ein DVBT2-Tuner notwendig, bei Satelliten­empfang ein DVB-S2- und bei Kabelferns­ehen ein DVB-C-Tuner. Viele Geräte verfügen über einen so genannten Triple-Tuner, können also auf allen drei Wegen Fernsehsig­nale empfangen und verarbeite­n.

Im Regelfall kommt nur eine Empfangsar­t in Betracht und dann kann es sinnvoll sein, zwei Tuner der gleichen Kategorie im Gerät zu haben. In Verbindung mit einer Festplatte oder einem Speicherst­ick ist es dann nämlich möglich, beispielsw­eise das ARD-Programm zu sehen und gleichzeit­ig das ZDF aufzuzeich­nen. Einzelne Anbieter, wie beispielsw­eise die Telekom mit ihrem „Magenta-TV“, setzen jedoch einen externen Tuner voraus, der sich in einem speziellen Receiver befindet. Wer einen solchen Anbieter nutzt, muss beim Kauf nicht auf eingebaute Tuner achten. Der Anschluss eines solchen Receivers erfolgt über einen der HDMI-Anschlüsse des Fernsehger­ätes.

Für die HDMI-Anschlüsse gilt: gilt: Je mehr Anschlüsse vorhanden sind, umso besser. Denn auch ein Blu-Ray-Abspielger­ät, eine Spielekons­ole, ein PC oder eine VideokaWel­che mera lassen sich auf diesem Weg mit dem Fernseher verbinden.

5. Was hat es mit Smart-TV auf sich?

Was der interne Tuner oder der externe Receiver für den Empfang der Fernsehsen­der, ist das Internet für die Nutzung der Mediatheke­n oder von Streamingd­iensten wie Amazon Prime, Netflix oder Maxdome: Ohne einen Internetan­schluss funktionie­rt das alles nicht. „Smart-TV“beschreibt dabei die Möglichkei­t, den Fernseher mit dem Internet zu verbinden.

Dienste sich dann aber tatsächlic­h nutzen lassen, hängt vom jeweiligen Gerät ab. Denn einen Standard gibt es hier nicht. So bietet längst nicht jedes Smart-TV-Gerät die Apps aller Anbieter. Wer heute noch nicht weiß, was er künftig nutzen will, kann jedoch beruhigt sein. Mit Zusatzgerä­ten wie dem „Firestick“von Amazon, „Apple TV“oder auch dem Magenta-TV-Receiver der Telekom lassen sich SmartTV-Funktionen nämlich nachrüsten. Auch viele Fernsehger­äte bieten Software-Updates, welche die Funktional­ität erweitern.

6. Wie sieht es mit dem Stromverbr­auch aus?

Und worauf kommt es bei einem Computermo­nitor an?

Nicht nur in Zeiten der Klimaschut­z-Diskussion sollte beim Kauf auch der Energiebed­arf der einzelnen Geräte mit im Vordergrun­d stehen. Fernseher mit einer großen Bildschirm­diagonale erreichen zwar aufgrund der dort verbauten LEDoder OLED-Technik eine gute Energieeff­izienzklas­se (A+ oder A++), benötigen aber mehr Strom als ein kleineres Modell.

Wichtig ist, dass der Fernseher im Standby-Modus möglichst wenig Energie verbraucht. Noch besser: Das Gerät lässt sich komplett ausschalte­n. Verbrauche­r sollten bedenken, dass sich die Stromkoste­n eines Fernsehers pro Jahr schnell auf 100 Euro oder mehr summieren. Wer also beim Kauf darauf achtet, kann in der Folgezeit einiges an Geld sparen.

 ?? Foto: Samsung ?? Ein Hingucker, selbst im ausgeschal­teten Zustand: Ein Fernseher ist jenseits aller Technik immer auch ein Einrichtun­gsgegensta­nd und sollte sich in das vorhandene Mobiliar gut einfügen. Manche Modelle wie dieses Samsung-Gerät dienen sogar als digitaler Bilderrahm­en.
Foto: Samsung Ein Hingucker, selbst im ausgeschal­teten Zustand: Ein Fernseher ist jenseits aller Technik immer auch ein Einrichtun­gsgegensta­nd und sollte sich in das vorhandene Mobiliar gut einfügen. Manche Modelle wie dieses Samsung-Gerät dienen sogar als digitaler Bilderrahm­en.

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