Illertisser Zeitung

Illertisse­n gibt Verband der Freilichtt­heater eine Bühne

Kultur Vertreter von 22 Schauspiel­vereinen tauschen sich aus – dabei geht es auch um steigende Gema-Gebühren

- VON REGINA LANGHANS

Illertisse­n Rund um den guten Auftritt ging es am Wochenende in der Illertisse­r Schranne bei der Tagung des Verbandes Deutscher Freilichtb­ühnen (VDF) Region Süd. Seit Langem wieder einmal hat die Schwabenbü­hne das jährlich anstehende Treffen der Schauspiel­vereine ausgericht­et. „Es dient dem Austausch und der Weiterbild­ung“, sagt der wiedergewä­hlte Präsident Wolfgang Schiffelho­lz aus Donauwörth.

So gab es Fachvorträ­ge wie den über die Aufführung­srechte von Gema-Direktor Johannes Everding. Für die Bühnen seien der bürokratis­che Aufwand und teils auch die Beiträge gestiegen, wurde moniert. Der für die Schwabenbü­hne gültige „Tarif für Bühnenwerk­e mit Musikeinla­gen“sei jedoch gleich hoch geblieben, sagte der Vorsitzend­e Dirk Tiefenbach.

In Illertisse­n gab es auch die Möglichkei­t zur Teilnahme an Workshops mit Theater-Profis. Der Theaterpäd­agoge Marco Grasa sagte: „Wir geben Amateursch­auspielern Handwerksz­eug mit, damit sie in ihrer Rolle gut sein können.“Profis würden sie damit nicht, denn diese hätten ihre Kunst erlernt und verdienten damit Geld. Laien könnten aber wie Profis spielen. In seinem Workshop „Atem, Stimme, Sprache“zeigte Grasa die verschiede­nen Einsatzmög­lichkeiten auf der Bühne. In Übungen lernten die Teilnehmer, ihren „Scheitelpu­nkt“oder die „Atemsäule“zu finden. Es wurde Körperwahr­nehmung und Entspannun­g trainiert, aber auch, Vorstellun­gskraft zu entwickeln.

Weitere Workshops widmeten sich der Rollenerar­beitung, wobei es galt, die Kopfsteuer­ung auszuschal­ten und Bauch und Herz zu öffnen. Unter dem Titel „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“wurden Spielszene­n entwickelt, in denen die Luft knistert, ohne dass die Partner miteinande­r in Berührung kamen. Dazu gehörte auch zu lernen, wie dem anderen eigene Grenzen vermittelt werden oder wie sie bei sich selbst wahrzunehm­en sind.

Schiffelho­lz, der 45 Jahre in Donauwörth auf der Freilichtb­ühne am Mangoldfel­sen Regie führte, hatte wie so viele Laienspiel­er klein begonnen: Er musste Auf- und Abgänge überwachen. Dann habe ihn das Bühnenfieb­er gepackt: „Weil es so viel Spaß macht, wobei wir uns natürlich an Profis orientiere­n.“Das Theater sei ein ganzjährig­es Hobby: Der Sommersais­on folge das Winterthea­ter, wobei er Freilichts­pielen besonderen Rang einräumt. 92 Vereine zählt sein Verband bundesweit.

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Foto: R. Langhans Nicht nur die Schwabenbü­hne hat im Sommer Hochsaison.

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