Kinderrechte sind Menschenrechte
Soziales Aktionswoche in Ulm und Neu-Ulm soll Demokratie-Bewusstsein stärken
Ulm/Neu-Ulm Die Kinderrechtswoche der UN-Kinderrechtskonvention findet in diesem Jahr vom 15. bis zum 23. November statt. Vorab startet bereits am 29. Oktober im Forum der Ulmer Sparkasse Neue Mitte eine Kinderrechts-Ausstellung mit dem Titel „Kinderrechte überall!“, die bis zum 25. November zu sehen sein wird. Das Programm der Kinderrechtswoche, deren Schirmherrschaft die beiden Oberbürgermeister von Ulm und NeuUlm, Gunter Czisch und Gerold Noerenberg, übernommen haben, wendet sich mit speziellen Angeboten auch an Schulen. Erstmals ist der Kreisjugendring Neu-Ulm mit dabei.
Die Ulmer Kinderkommission ist ein Zusammenschluss von neun Organisationen wie Terre des femmes, Unicef oder dem Verein Ulmer Weltladen. Das gemeinsame Ziel ist es, das Bewusstsein für Kinderrechte zu fördern, so Susanne Bosch von der Terre des Hommes-Gruppe Ulm/Neu-Ulm.
Der Focus der Kinderrechtswoche liegt auf Artikel 31 der UN-Kinderrechtskommission, dem Recht auf Ruhe, Freizeit und Spiel. Zu diesem Thema gibt es im Rahmen der Aktionswoche kunstpädagogische und sozialpädagogische Workshops, Ausstellungsführungen und Angebote.
Ein Kinderrecht, das ausgehend von Artikel 24 – das Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit – erst entwickelt werden soll, steht im Mittelpunkt einer von Lothar Heusohn moderierten politischen Podiumsdiskussion am 18. November um 20 Uhr im Ulmer Stadthaus, an der neben OB Gunter Czisch auch der Landtagsabgeordnete Jürgen Filius (Die Grünen), Welt-Regionalpromotorin Kirsten Tretter und der Vorstand der entwicklungspolitischen Kinderhilfsorganisation Terre des Hommes Deutschland, Albert Recknagel, teilnehmen. Hier wird es um ein „Kinderrecht auf eine gesunde und nachhaltige Umwelt“gehen. Die politischen Forderungen beinhalten beispielsweise die Offenlegung der Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten multinationaler Konzerne.
Man müsse sich die Frage stellen, so Gunter Czisch, ob man Produkte kaufen will, mit denen Kinderarbeit verbunden ist.
Zur Kinderrechtswoche ist das Hope Theatre Nairobi eingeladen, das sich für Kinderrechte auf der ganzen Welt einsetzt. Dazu Susanne Bosch: „Es gibt Spannungen zwischen Europa und Afrika und Vorurteile auf beiden Seiten.“Europa blicke mit Angst auf Afrika.
Das Programm, das auf Flyern gedruckt wurde, die aus Gründen der Nachhaltigkeit 50 Prozent Gras enthalten, umfasst ein buchbares Angebot des Kreisjugendrings NeuUlm mit dem Titel „Was sind meine Rechte?“, zudem eine Veranstaltung „Kinderrechtslieder singen“auf dem Ulmer Münsterplatz am 15. November, Filme, Clowntheater und eine Mitmachaktion zum Thema Kinderrechte. Ein schulinterner Workshop mit dem Hope Theatre Nairobi findet im Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Pfuhl statt.