Kombinierer verzweifeln an Riiber
Ski nordisch Die Deutschen kommen am Dauergewinner aus Norwegen nicht vorbei. Allgäuer Rydzek gibt Rätsel auf
Lillehammer Auf den letzten Metern zu seinem Startrekord konnte es Jarl Magnus Riiber ganz gemütlich angehen lassen. Der 22 Jahre alte Nordische Kombinierer ließ sich eine kleine Norwegen-Fahne reichen, trudelte gemütlich Richtung Ziel und setzte einen sauberen Telemark auf die Ziellinie von Lillehammer. „Der Riiber ist eine Klasse für sich. Wir müssen an uns arbeiten und dürfen uns nicht nur an ihm orientieren“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch anerkennend.
Riibers Saisonbilanz ist beeindruckend: Fünf Rennen, fünf Siege, gerade auf der Schanze gibt es derzeit quasi überhaupt keine Konkurrenz. Deutlich verbessert präsentierten sich aber die Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV). Am Samstag belegte Fabian Rießle Rang drei vor Vinzenz Geiger, am Sonntag lief es bei den beiden laufstarken Team-Olympiasiegern genau andersherum. „Ich bin sehr zufrieden, dass wir auf drei, vier, fünf gleich drei Athleten richtig vorne platziert haben“, sagte Weinbuch. Die vor drei Jahren noch extrem ausgeprägte Dominanz der Deutschen existiert nicht mehr. Riiber gab nicht nur im Schneetreiben von Lillehammer, sondern auch schon vor einer Woche in Ruka und in der Vorsaison den Takt vor. Riiber habe beim Absprung derzeit „mehr Bumms“als seine Athleten sagt Weinbuch. Große Rätsel gibt Olympiasieger Johannes Rydzek auf. Der 27 Jahre alte Allgäuer ist zwar wie gewohnt in starker Laufform, hat aber auf der Skisprungschanze mit erheblichen Defiziten zu kämpfen. Am Sonntag betrug sein Rückstand auf Riiber nach dem Springen über vier Minuten. Zum Zehn-Kilometer-Lauf trat er nicht mehr an. (dpa)