Illertisser Zeitung

Senden braucht erst einmal Ruhe

- VON CAROLIN LINDNER redaktion@illertisse­r-zeitung.de

Senden ist seit Jahren in der Region berüchtigt für seine zerstritte­nen politische­n Lager. Als Raphael Bögge vor sechs Jahren das Amt des Bürgermeis­ters übernahm, hofften viele auf einen Neuanfang.

Und dieser kam tatsächlic­h – aber anders als gedacht. Bögge war keineswegs der Heilsbring­er für die Sendener Kommunalpo­litik. Nach und nach verscherzt­e er es sich mit jedem der 30 Stadträte in dem Gremium – sodass jeder von ihnen am Ende nur einen Wunsch hatte: Bögge loszuwerde­n. Seine Art kam nicht gut an. Er war oft harsch, verteilte spitze Bemerkunge­n und legte sich teilweise seine eigene Wahrheit zurecht. Offenbar merkten dies auch die Wähler, denn diese haben Bögge deutlich abgewatsch­t. Viele sprachen es auch laut aus: Ihnen fehlte die Menschlich­keit im Rathaus.

Doch eines hat Bögge in Senden zum Guten gewendet: Unter ihm sind sich alle politische­n Gruppen nähergekom­men. Vereint haben sie sich bei den verschiede­nsten Themen gegen den Bürgermeis­ter gestellt, auch deswegen ist in den vergangene­n Jahren so viel vorangegan­gen, zum Beispiel beim Bahnhofsum­bau. Und der Friede scheint zu halten, immerhin hat er den Wahlkampf überdauert. Nach dem Wechsel im Rathaus steht Senden jetzt vor einem echten Neuanfang. Was die Kommune jetzt braucht, ist Ruhe und Vertrauen. Claudia Schäfer-Rudolf hat in den vergangene­n Jahren gezeigt, dass sie beides mitbringt. Dabei ist sie nicht alleine: Der Stadtrat will weiterhin in der Sache zusammenar­beiten. Und die Mitarbeite­r im Rathaus brauchen jemanden, der ihnen vertraut und sie ihre Arbeit gut machen lässt. Davon profitiere­n am Ende die Bürger. Genau wie von einem echten Neuanfang.

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