Der Altenstadter Marktrat wächst
Wahl Vier zusätzliche Räte ziehen in das Gremium ein. Die Freien Wähler profitieren am meisten
Altenstadt Man wächst mit seiner Einwohnerzahl: Einige Veränderungen erwarten den Altenstadter Gemeinderat. Seit Überschreiten der Einwohnergrenze von 5000 stehen dem Gremium vier Sitze mehr zu als 2014, damit 20 insgesamt. Eine gute Möglichkeit für die ortsansässigen Parteien, die eigenen Reihen auszubauen.
Profitiert haben in der Kommunalwahl 2020 vor allem die Freien Wähler, die nun über neun Sitze im Rat verfügen, zwei mehr als zuvor. Die CSU, jetzt mit sieben, und die SPD mit vier Vertretern, erhielten beide einen zusätzlichen Sitz.
Drei der Räte, Roman Kolb von den Freien Wählern sowie Alfred Walker und Hubert Berger von der CSU kandidierten nicht mehr, somit ziehen nun sieben neue Gesichter in den Marktrat. Das jüngste Mitglied ist von nun an der 24-jährige Student Konstantin Zanker (Freie Wähler) aus Untereichen.
Drei weitere Rätinnen heben die Frauenquote des Gremiums, in dem bis jetzt nur Helga Hecker (CSU) und Heike Koch (SPD) saßen. Martina Brugger von den Freien Wählern, Bernadette Cray von der SPD und Juliane Euchner von der CSU setzen sich in Zukunft für die Altenstadter Belange ein. Vor allem die Sozialdemokraten glänzen, sie sind mit einer Frauenquote von 50 Prozent im Rat vertreten und haben diese auch auf ihrer Kandidatenliste durchgesetzt. Laut Ernst Wüst habe das keine andere Gruppierung in Altenstadt geschafft.
Der 68-Jährige selbst ist 2020 zum Stimmenkönig geworden. Zum ersten Mal seit 2008 überholt er mit 2659 Stimmen Richard Möst von der CSU, der mit 2241 Stimmen nur knapp über seinem Ergebnis von 2014 liegt (2144 Stimmen).
Wüst ist bereits seit 36 Jahren im Markrat aktiv und engagiert sich seit 24 Jahren als Zweiter Bürgermeister. Das gute Ergebnis freut den Untereicher sehr: „Für mich ist das ein Zeichen der Anerkennung meiner Arbeit in den letzten sechs Jahren.“
Die Altenstadter SPD sei nur knapp an einem zusätzlichen Platz vorbeigeschrammt. 15 Stimmen hätten Wüst zufolge zum fünften Sitz gefehlt. Sonst überrasche ihn die Verteilung der Sitze auf die Parteien nicht, sie stimme mit seiner persönlichen Prognose überein. Sein eigenes Bestergebnis hat Wüst nicht gefeiert. Priorität habe für den 68-Jährigen die Rückkehr zum Alltag, um dringende Themen wie die Ansteckungsgefahr durch Covid-19 anzugehen.
Zukünftig wird sich der Marktrat Altenstadt auch anders organisieren. Laut Wüst gebe es demnächst zusätzlich zum zweiten einen dritten Bürgermeister. Bis zum vergangenen Juni unterstützte nur Ernst Wüst Bürgermeister Wolfgang Höß. Doch der Arbeitsaufwand war kaum zu schaffen, als Übergangslösung hatte der Marktrat die beiden ältesten Mitglieder als zusätzliche Stellvertreter bestimmt.
In den vergangenen sechs Jahren sei die Einwohnerzahl in Altenstadt um rund zehn Prozent gestiegen. Durch das Bevölkerungswachstum kämen für die Marktgemeinde neue Anforderungen hinzu, beispielsweise in der Infrastruktur.
Deshalb gebe es bald einen Ausschuss mehr als sonst. Höß zufolge habe sich das alte Gremium bereits Gedanken über eine neue Geschäftsordnung gemacht und sich auf die veränderte Situation im Marktrat vorbereitet.
Die neue Ordnung werde dann in der ersten Sitzung des neuen Rates verabschiedet.