Mit Unterallgäuer Hilfe fließt Wasser
Projekt Die Versorgung im Gebiet Ndedo in Tansania soll sich deutlich verbessert haben. Auch dank der Kirchengemeinde Lauben-Babenhausen
Lauben/Babenhausen Durch das Coronavirus ist hierzulande das öffentliche Leben nahezu zum Erliegen gekommen. Rege Betriebsamkeit herrsche hingegen im Massai-Land Tansania. Das berichtet Eberhard Westhauser nach einer Reise in das Gebiet Ndedo in dem ostafrikanischen Land. Die Unterallgäuer Hilfe – vor allem Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde LaubenBabenhausen engagieren sich in Form verschiedener Aktionen – zeigt laut Westhauser Wirkung.
Nach seinen Worten sind die an Schule und öffentlichen Gebäuden neu angelegten Trinkwassertanks und Regenwasserbecken mit mehreren Tausend Kubiklitern Wasser bereits randvoll. Wasser ist Leben: Das gilt im Massai-Land besonders. Laut Stefan Scheuerl, der sieben Jahre lang als Missionar unter der Volksgruppe der Massai lebte und zuletzt Pfarrer in Lauben und Babenhausen war, wurde das Gemeinschaftsprojekt von diesen mitfinanziert. Das hat es Scheuerl zufolge so noch nie gegeben.
Mit einer Solarpumpe, gesponsert von Klaus Wassermann von der Aktion Lebensträume Ottobeuren, wird den Schilderungen zufolge Wasser von einem Tiefbrunnen zu den Tanks an der Schule und zu einer Entnahmestelle im Dorf gepumpt. In den vergangenen drei Jahren konnten rund 6 000 Euro an Wassergeldern zum Preis von zwei Cent pro Liter von Verbrauchern eingesammelt werden. Das Geld dient als Rücklage für dringend benötigte Neuinvestitionen.
Die 2007 gegründete Ndedo Secondary School beherbergt mittlerweile 590 Schüler (243 Mädchen und 347 Jungen). Wie Schulleiter Jeremiah D. Sulley in einem Dankesbrief schreibt, konnten durch die Unterstützung der evangelischen
Kirchengemeinde Lauben-Babenhausen 62 Schüler aus besonders ärmlichen Verhältnissen den Unterricht besuchen und dort die Mittlere Reife machen. Die Schule beantragte jetzt sogar die Anerkennung für die Stufen fünf und sechs, was mit dem bayerischen Abitur vergleichbar sei. Es seien aber noch einige bauliche Maßnahmen notwendig, um die Voraussetzungen zu schaffen. Westhauser hofft, dass die Mitglieder der Kirchengemeinde auch dieses Unterfangen unterstützen. Für die Kinder aus ärmlichen Verhältnissen hätte das erweiterte Bildungsangebot den großen Vorteil, dass die besten Schüler weiterhin zu vergleichsweise geringen Schulgeldkosten in Ndedo bleiben können. „Bildung und Ausbildung“stehen laut Scheuerl bei der Förderung für die Armen und Witwen an erster Stelle. Was noch fehle, seien dringend benötigte Arbeitsplätze. (fk)